Welchen Einfluss haben Erbsen beziehungsweise verschiedene Erbsenprodukte in der Fütterung von Ferkeln? Können sie möglicherweise eine wirtschaftliche Alternative zu anderen Faserstoffen sein? Dieser Frage gingen Wissenschaftler nach.
Dabei stellten sie fest, dass die Faserversorgung der Schweine immer stärker ins Blickfeld der Tierernährung rückt. Es geht um die Darmgesundheit und auch um das Schwanzbeißen.
Experten raten deshalb, die Faserversorgung durch sogenannte Fasermixe zu gewährleisten. Darunter verstehen sie eine Mischung aus unterschiedlichen faserhaltigen Futtermitteln. Mit dem Mix soll den Stärken und Schwächen der einzelnen Futtermittel Rechnung getragen werden.
Erbse im Schweinefutter als kostengünstiger Faserträger
Gerade in der derzeitigen Krisensituation greifen Schweinehalter aber häufig zu den günstigen Faserträgern wie Weizenkleie. Laut der Wissenschaftler hat diese zwar einen recht hohen Anteil an Rohfaser, aber gleichzeitig auch einen hohen Anteil an Phosphor (P).
Der Einsatz von Weizenkleie in stark P-reduzierten Rationen sei deshalb begrenzt. Hinzu kommt die immer wieder auftauchende Belastung mit Mykotoxinen, die unerwünscht und für die Schweinegesundheit absolut nicht förderlich sind.
Auf der Suche nach möglichen Alternativen kamen die Wissenschaftler auf die Futtererbse. Deren Preis liegt bei rund 380 Euro/t. Damit ist die Erbse – verglichen mit Raps – eine günstige, wenn auch rare Alternative, die beim Füttern von Schweinen bislang wenig beachtet wurde. Bei der Herstellung von Erbsenstärke und -eiweiß – hauptsächlich für die menschliche Ernährung – fallen verschiedene Erbsenprodukte an.
Erbsen im Versuch mit positiven Effekten
Welche Bestandteile der Erbse sich wie auf die Leistung und Tiergesundheit auswirken, untersuchten die Wissenschaftler in einem Fütterungsversuch. Insgesamt gab es sechs Versuchsgruppen mit unterschiedlichen Fütterungsvarianten. Neben Erbsen kamen Erbsenproteinkonzentrat und Erbsenschalen in verschiedenen Zusammenstellungen im Alleinfutter der Ferkel zum Einsatz. Während des Versuchszeitraums ermittelten die Fütterungsexperten die Parameter Gewicht, Futteraufnahme und Futteraufwand.
Insgesamt stellten die Wissenschaftler fest, dass der Einsatz von verschiedenen Teilen der Erbsen im Versuch in der eingesetzten Menge keinen Einfluss auf die biologischen Leistungen der Ferkel hatte. Auch die Verdopplung des Rohfaseranteils im Ferkelaufzuchtfutter 2 wirkte sich nicht leistungsmindernd aus.
Die Experten gehen vielmehr davon aus, dass die verschiedenen Erbsenprodukte mit Blick auf die Darmgesundheit wertvolle Beiträge zur Versorgung der Tiere leisten. Die Faseranteile stabilisieren den Darm und können so auch helfen, Schwanzbeißen zu verhindern.
Digitale Ausgabe agrarheute
Dies war eine stark verkürzte Zusammenfassung des Originalbeitrags.
Lesen Sie jetzt den ausführlichen Fachartikel und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute Schwein.