Das Bayerische Kabinett hat beschlossen, eine Bundesratsinitiative zu starten, um die Frist für den Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration von Ferkeln zu verlängern. Einige Länder wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen sich dieser Initiative anschließen.
Laut Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gäbe es gerade für kleinere Betriebe nach wie vor kein passendes Betäubungsverfahren. Das würde vor allem im süddeutschen Raum für Strukturbrüche sorgen.
Vierter Weg für Bayern alternativlos
Die bislang diskutierten Alternativen Impfung und Eingriff unter Vollnarkose seien ebenso wie die Ebermast nur für wenige Betriebe geeignet.
Forschungsvorhaben für weitere alternative Methoden wie etwa die örtliche Betäubung mit einem Lokalanästhetikum sind zwar auf den Weg gebracht, Ergebnisse und praxisgerechte Lösungen aber noch nicht absehbar.
Diese sollen mit der Fristverlängerung bis zum 31. Dezember 2023 abgewartet werden.
Deutscher Tierschutzbund strikt gegen Fristverlängerung
Der Deutsche Tierschutzbund hat sich klar gegen eine Fristverlängerung ausgesprochen. In einer Pressemitteilung zeigt er sich schockiert über den Vorstoß und appelliert an die politisch Verantwortlichen, dem Antrag im Bundesrat nicht stattzugeben.
Die schweinehaltende und -vermarktende Branche habe fünf Jahre Zeit gehabt, sich auf das Verbot einzustellen. Der Tierschutzbund findet es absurd, dass diese Zeit zu knapp gewesen sein soll.
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