Als weitere Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration wird momentan der sogenannte vierte Weg, sprich das Kastrieren unter Lokalanästhesie, heiß diskutiert.
Kritiker merken an, dass die Injektion des Betäubungsmittels per Spritze in beide Hoden für die Tiere sehr schmerzhaft sei und des Weiteren die Gefahr von üblichen, mit Injektionen verbundenen Nebenwirkungen wie Blutungen an der Einstichstelle und nicht zuletzt einer Keimverschleppung bestehe.
Neuer Weg für Kastration: Nadellos betäuben
Um diese Argumente zu entkräften, hat Dr. Rudolf Götz, Fachtierarzt für Schweine aus Bayern, jetzt eine neue Variante der Kastration unter lokaler Betäubung ins Spiel gebracht: die transdermale Gabe des Lokalanästhetikums mittels Luftdruck, also nadellos unter die Haut.
Das Verfahren der intradermalen Impfung, zum Beispiel der Ferkel gegen Mykoplasmen oder PRRS, wird ja schon länger in einer Reihe von Betrieben erfolgreich praktiziert.
Laut Rudolf Götz sei dieses Verfahren besonders tierschonend und habe wegen der geringeren Mengen an Arzneimitteln, der hohen Arbeitsgeschwindigkeit und der einfachen Durchführung wirtschaftliche Vorteile.
Zudem bereite es weniger Akzeptanzprobleme vonseiten des Verbrauchers und fördere das Tierwohl. Wissenschaftliche Studien sollten die Weiterentwicklung des Verfahrens bis zu einer möglichen Praxisreife begleiten.
Wie das Verfahren genau funktioniert, lesen Sie in der August-Ausgabe von agrarheute Schwein auf Seite 35.
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