In regelmäßigen Abständen sind Skandalvideos aus Ställen im TV zu sehen und es wird ein medialer Hype dazu veranstaltet. Zuletzt war ein Milchviehbetrieb aus dem Allgäu dran. Keine Frage, es waren keine schönen Bilder, die da zu sehen waren. Und es steht fest: Verstöße beim Tierschutz müssen ohne Wenn und Aber geahndet werden, aber bitte von staatlichen Veterinären mit Praxiserfahrung und nicht von selbsternannten Tierfreunden auf Bürgerwehrniveau.
Und mal ehrlich, jeder von uns, der Tierhaltung betreibt, weiß, dass gerade der Umgang mit kranken und verletzten Tieren problematisch ist. Es ist immer eine Gratwanderung zwischen Tierwohl auf der einen Seite und Medikamentenminimierung auf der anderen. Wenn über Monate mit versteckter Kamera gefilmt wird, oft von eingeschleusten Mitarbeitern, dann lässt sich daraus oft „Skandalmaterial“ zusammenschneiden.
Völliges Überreagieren der Behörden
Was allerdings neu ist, ist das völlige Überreagieren der Behörden in Bayern bei Tierschutzanzeigen. Da steht morgens um 7 Uhr die Polizei mit 50 Beamten und Veterinären im Schlepptau vor dem Hof und vermittelt den Eindruck, es gehe um organisierte Kriminalität.
In den Medien wird der Eindruck erzeugt, in der Landwirtschaft werde schlecht mit den Nutztieren umgegangen. So ist es für politische Gruppen leicht, immer neue Forderungen an die Nutztierhaltung zu stellen oder diese ganz anzuzweifeln.
Im politischen Sommerloch wird dann kurzzeitig und heftig über eine Fleischsteuer diskutiert und gestritten, ohne tiefer und fachlich in das Thema einzusteigen. Ziel sollte daher eine „nationale Nutztierstrategie“ sein, um wieder Frieden zwischen der Gesellschaft und Tierhaltern herzustellen. Dazu ist aber Fachwissen und kein politisches Geschrei gefragt!
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