Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Diskussion bezüglich des Ausstiegs aus der betäubungslosen Ferkelkastration nimmt gerade wieder ordentlich an Fahrt auf. Denn die QS Qualität und Sicherheit GmbH akzeptiert weiterhin ausländische Ferkel, die mit Verfahren betäubt wurden, die in Deutschland nicht zulässig sind – zum Beispiel in den Niederlanden mit der CO2-Betäubung.
Für Lieferungen ins QS-System müssen bezüglich der Ferkelkastration ab 2021 vergleichbare Anforderungen erfüllt werden, wie die deutschen Sauenhalter. Vergleichbar, nicht aber identisch – so heißt es von QS. Wollt Ihr die deutschen Sauenhalter nicht mehr?
Bekenntnis zur deutschen Sauenhaltung gefordert
Dieselbe Frage stelle ich auch der Initiative Tierwohl (ITW), die ins selbe Horn bläst: Auch hier gibt es keinen Ausschluss von ausländischen Ferkeln, für mich ein Skandal. Ferkel, die nicht unter Schmerzausschaltung kastriert wurden, erhalten mit der Initiative Tierwohl sogar den Aufkleber „Haltungsform Stufe 2 = Stallhaltung plus“ (Haltung mit höheren Tierwohlstandards). Dabei ist das eindeutig eine Verletzung unseres Tierschutzgesetzes.
Hier wird dem Verbraucher ein Mehr an Tierwohl vorgegaukelt, ohne dass es in der gesamten Kette gehalten wird. Damit nicht genug, denn von den deutschen Sauenhaltern und Ferkelaufzüchtern wird eine Nämlichkeit gefordert, nur bei den 30 kg Mastferkeln nicht.
Ich fordere ein Bekenntnis zur deutschen Sauenhaltung. Wir benötigen 5 x D entlang der gesamten Kette, denn nur so geht Tierwohl. Wenn dadurch das Angebot knapp(er) wird, erfolgt vielleicht endlich auch wieder die richtige Wertschätzung von den Verbrauchern für deutsches Schweinefleisch. So wie jetzt geplant, ist das „T“ für Tierwohl in der ITW nur Heuchelei.
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