Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gab mal wieder einen Bericht im Fernsehen, in dem eine Tierrechtsorganisation heimlich Bilder in Betrieben gemacht hat. Dieses Mal waren es keine schweinehaltenden Betriebe, sondern Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung.
Zur Anbindehaltung von Kühen kann man ja stehen wie man möchte, darum soll es jetzt auch gar nicht gehen. Aber in zwei Betrieben waren neben den Kühen auch Kälber in Anbindung zu sehen, und das ist bereits seit etlichen Jahren verboten.
Mit Herzblut betriebene Öffentlichkeitsarbeit wird zunichte gemacht.
Mich ärgern solche Betriebe maßlos, denn wir können mit Herzblut noch so viel gute Öffentlichkeitsarbeit machen und wir können noch so viele positive Berichte erzeugen: Ein solcher Betrieb macht mit seinem Handeln innerhalb von Sekunden zunichte, was viele andere über einen langen Zeitraum mühevoll versucht haben aufzubauen: Vertrauen.
Dabei ist dieses Vertrauen aus der Bevölkerung, von unseren Kunden, so immens wichtig bei der ganzen Diskussion um die moderne Landwirtschaft. Und da liegt noch ganz viel Arbeit vor uns – und zwar nicht nach außen, sondern erst einmal nach innen. Ich war vor Kurzem auf einer Veranstaltung. Dort sagte jemand sehr treffend und schön: „Ich will die schwarzen Schafe nicht bloß stellen; ich will sie waschen!“
Schwarzen Schafen helfen
Ich weiß, dass wir mittlerweile viele Auflagen zu erfüllen haben. Nur diese stellen nun einmal die Basis unserer Arbeit dar. Es darf keinerlei Diskussion darüber geben, ob wir sie erfüllen - wir müssen uns einfach an die Spielregeln halten. Und dazu bedarf es Teamwork von allen Beteiligten: Beratern und Tierärzten zusammen mit den Veterinärämtern.
Wir müssen den „schwarzen Schafen“ helfen, wo sie Hilfe benötigen. Allerdings müssen wir auch Betrieben, die die Anpassungen absolut nicht leisten können, einen Ausstieg ohne Gesichtsverlust ermöglichen. Und Betriebe, die beratungsresistent sind, die per se nicht wollen, von denen müssen wir uns distanzieren. In diesem Sinne, lasst es uns anpacken!