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Zucht

Fütterungsversuche: Beifütterung von Saugferkeln

am Montag, 29.04.2013 - 07:11 (Jetzt kommentieren)

Bonn - Die Beifütterung von Saugferkeln kann das Absetzen vorbereiten, zusätzliche Nährstoffe für schwache Ferkel bereitstellen und die hochleistenden Sauen entlasten.

Hohe Beifutteraufnahmen sind aber mit Blick auf die Zunahmen in der späteren Ferkelaufzucht nur sinnvoll, wenn die TS-Aufnahme der Saugferkel 500 g, besser 600 g übersteigt. Das ist das Ergebnis von Fütterungsversuchen mit Saugferkeln im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch.
 
Über 23 Monate wurden insgesamt elf Versuchsdurchgänge mit 255 Würfen und 3.181 lebend geborenen Saugferkeln (mitteldeutsche Genetik; 12,47 lebend geborene Ferkel/Wurf) während einer Säugezeit von 27,2 Tagen unterschiedlich beigefüttert.

Flüssigfütterung der Ferkel in der Praxis

Bei Versuchen mit Flüssigfutter, insbesondere mit sogenanntem Ferkeljoghurt, wurden Defizite für kleine Ferkel besser ausgeglichen als durch die Beifütterung mit Trockenfutter. Auch Flüssigfutter kann jedoch Frühverluste bei kleineren Würfen nicht verhindern. Spätverluste durch Verhungern werden erst ab einem Fruchtbarkeitsniveau von über zwölf lebend geborenen Ferkeln je Wurf reduziert. Durch eine flüssige Beifütterung ab dem zweiten Lebenstag wird der Verzehr von festem, auf das Absatzfutter enzymatisch hinführendem Beifutter ab dem 12. Lebenstag erhöht.

Muttermilch ist nicht zu ersetzen

Der Verzehr hoher Beifuttermengen reduziert zwar die Speck- und Substanzverluste der Sauen, es besteht aber gleichzeitig die Gefahr, dass die Ferkel von der Sau "wegerzogen" werden und weniger Muttermilch und damit auch weniger Schutzstoffe aufnehmen. Die Beifütterung von Saugferkeln mit Milchaustauschern sollte keine Standardmaßnahme sein. Neben Zusatzkosten können diese hoch aufgeschlossenen Futtermittel Hygiene-, insbesondere Fliegenprobleme verursachen. Ein ausführlicher Versuchsbericht ist im Internet verfügbar.

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