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Hygiene

Futtersilos reinigen: So geht's richtig

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am Dienstag, 13.04.2021 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Die Qualität des Futters wird auch von der Sauberkeit beeinflusst, die in den Futtersilos herrscht. agrarheute fasst zusammen, welche Hygienemaßnahmen wichtig sind.

Morgens beim Frühstück: Sie greifen zum Glas mit den Haferflocken und schütten sich die letzten in die Müslischüssel. Was nun? Füllen Sie die nächste Packung Haferflocken einfach wieder ins Glas? Oder geht das Glas doch lieber erst eine Runde durch die Spülmaschine?
Ähnlich ist es mit Futtersilos. Gut, die passen nicht in Spülmaschinen, aber eine regelmäßige, gründliche Reinigung sollte selbstverständlich sein! Irgendwann ist nämlich der Punkt gekommen, an dem sich Schüttgut – egal ob Getreide, Pellets oder Futtermehl – an der Behälterwand ablagert und verklumpt. Schwankende Temperaturen im Außenbereich begünstigen die Bildung von Kondenswasser und damit das Verklumpen.

Das ist bei der Reinigung von Futtersilos zu beachten

Fehlende Hygiene, verdorbenes und verkeimtes Futter im Silo führen zu Leistungseinbußen und Gesundheitsproblemen. Deshalb greift auch die Futtermittelhygieneverordnung das Thema auf: Landwirte sind verpflichtet, Futtersilos regelmäßig auf Verunreinigungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reinigen. Die Maßnahmen sind Cross-Compliance-relevant und müssen nachweisbar dokumentiert werden.

Folgende Tipps bei der Reinigung helfen weiter:

  • Festgebackene und farblich veränderte Futterreste gehören nicht in den Trog!
  • Die Silogröße muss zum Futterbedarf und -durchfluss passen – besser etwas zu klein als zu groß.
  • Eine fertige Futtermischung sollte nicht länger als 14 bis 21 Tage bei kontinuierlicher Entnahme gelagert werden, sonst kann der Luftsauerstoff im Siloraum den Futterverderb zu sehr fördern.
  • Leeren Sie Ihre Futtersilos mindestens alle zwei Monate komplett, um sie anschließend reinigen zu können.
  • Das Einstiegsloch ins Silo darf nicht nur ein Guckloch sein. Ein ausgewachsener Mensch sollte einfach einsteigen können – im Notfall. Hier geht die Eigensicherung vor. Nach Möglichkeit sollte man nicht ins Silo steigen. Ist dies unumgänglich, dann nur mit Atemmaske, Helm und Schutzbrille. Schließlich sind Staub und verschimmeltes Futter auch für Menschen ungesund.
  • Der Standort des Silos sollte leicht zugänglich und befestigt sein. Er muss genügend Platz bieten, um Reinigungstechnik auffahren zu können. Futtermittel, die danebenfallen, müssen leicht entfernt werden können, damit sie keine Vögel oder Schadnager anziehen.

Folgene Tipps gelten für die Reinigung der Innensilos

  • Landwirte sollten Innensilos aus dem Gewebestoff Trevira nicht ummanteln oder Kunststoffklappen darüber anbringen. Dann entsteht schnell Schwitzwasser, das ebenfalls zum Verderb des Futters beiträgt.
  • Eine Fachfirma sollte die Trevirasäcke reinigen. Manche Landwirte probieren es selbst mit dem Hochdruckreiniger aus und lassen die Silos anschließend an der Luft trocknen. Das führt meist zu eher mäßigen Ergebnissen.

Futtersilos am besten automatisch reinigen

  • Mindestens einmal jährlich sollten die Silos maschinell gereinigt und mit einem geeigneten Mittel desinfiziert werden.
  • Verwenden Sie nur Präparate, die nach dem Biozidgesetz zugelassen sind. Diese finden Sie zum Beispiel auf der Liste der DVG (Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft). Außerdem können auch sogenannte Trockenaerosol-Raucherzeuger eingesetzt werden.
  • Heute gibt es gute technische Möglichkeiten, die Behälter maschinell zu reinigen und zu desinfizieren. Viele Firmen bieten automatisierte Lösungen oder auch ihre Dienstleistung an.

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