Das geht aus einer Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hervor, deren Ergebnisse sowohl für Mastbetriebe als auch für Sauenhaltungen gelten.
Tiertransporte als Faktoren von Übertragung
Es handelt sich um Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus, die gegen den Wirkstoff Methicillin resistent sind: sogenannte MRSA. Wie EFSA am vergangenen Donnerstag mitteilte, ist die Wahrscheinlichkeit der MRSA-Kontamination in einem Betrieb mit 400 Mastplätzen doppelt so hoch wie in einer Anlage mit weniger als 100 Plätzen.
EFSA geht davon aus, dass Tiertransporte bei der Übertragung eine Rolle spielen, sowohl durch den grenzüberschreitenden Handel mit Zuchttieren als auch durch die Verbringung zwischen Zucht- und Mastbetrieben innerhalb eines Mitgliedstaates. Zwischen der Zahl der Fälle in Zuchtanlagen und jener in Mastställen wird eine positive Korrelation hergestellt. EFSA empfiehlt, auf nationaler Ebene mehr Informationen einzuholen, welche Faktoren eine Infektion der Ställe mit Staphylokokken begünstigen und welche Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung getroffen werden können.
Gründe für Infektion
Die Behörde hatte im November 2009 einen Bericht zum Vorkommen von MRSA in den EU-Mitgliedstaaten vorgelegt. MRSA und seine verschiedenen Stämme gelten beim Menschen als wichtige Ursache für sogenannte "Krankenhausinfektionen", also die Ansteckung mit Keimen, die nur schwer behandelbar sind, weil sie gegen viele Antibiotika Resistenzen entwickelt haben. Laut EFSA finden die meisten Infektionen durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch statt. Man kann dem Erreger aber auch durch den Umgang mit infizierten Tieren ausgesetzt werden. Deshalb gelten Landwirte, Tierärzte sowie deren Familien als besonders gefährdet. Dagegen gibt es bislang keine Hinweise, dass die Bakterien durch den Verzehr von Lebensmitteln übertragen werden können. (AgE)
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