Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich weiter bei Haus- und Wildschweinen in Europa, Afrika und Asien aus. Deshalb arbeiten Forscher weltweit an verschiedenen Impfstoffen und antiviralen Mitteln, um das Virus zu bekämpfen oder auszulöschen.
Dr. Björn Petersen und seine Kollegen vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) wählen einen anderen Ansatz. Sie bauen auf Forschungsarbeiten auf, die gezeigt haben, dass es möglich ist, durch Gen-Editierung Wirtsorganismen – in diesem Fall Schweine – zu erzeugen, die gegen bestimmte Virusangriffe resistent sind.
Genetische Veränderung hemmt Virusvermehrung
Mit Hilfe der Geneditierung CRISPR/Cas9 haben Petersen und sein Team ein genetisches Konstrukt aus einem Bakterium in fötale Schweinezellen eingebracht. Diese Bearbeitung führte zu einer genetischen "Schere", die wesentliche Teile des viralen Genoms schneidet und es dadurch zerstört. In weiteren Tests konnte gezeigt werden, dass die ASP-Virusreplikation, also die Vermehrung des Virus, auf diese Weise unterdrückt werden konnte. Die Embryonalzellen der Schweine wurden dazu geklont, um lebende Nachkommen zu erzeugen. Makrophagen in Blutproben dieser Schweine wurden mit ASP infiziert, und es wurde eine verminderte Virus-Replikation festgestellt.
Als nächstes soll nun gezeigt werden, dass diese Vorgehensweise die Replikation des Virus spezifisch und effizient hemmt. Die Strategie könnte auch für den Einsatz mit anderen Viren, für die es schwierig ist, Impfstoffe oder Behandlungen zu entwickeln, sowie für die Entwicklung neuer Medikamente angepasst werden.
Allerdings ist die Bearbeitung von Genen ist in der Europäischen Union ein heikles Thema. Nachkommen von genveränderten Tieren gelten in der EU als genetisch veränderte Organismen. Sie dürfen nicht für die kommerzielle Produktion verwendet werden. Für Forschungszwecke ist das Gen-Editieren jedoch erlaubt.
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