Erfahrungen aus Praxisbetrieben zeigen, dass Fütterungsfehler bei den Sauen in der Transitphase, also im Zeitraum vor und nach der Geburt, zu erheblichen Problemen bei den neu geborenen Ferkeln führen können. Das beginnt bei schleppenden Geburten, mehr tot geborenen Ferkeln und führt vor allem durch eine unzureichende Milchversorgung zu Entwicklungsstörungen und letztlich zu höheren Verlusten und zu leichten Ferkeln beim Absetzen.
Milchmangel: Ursache sind oftmals zu hohe Calciumgehalte im Sauenfutter
Der Ursprung der Probleme liegt oft bereits vor der Geburt. Hohe Calciumgehalte im Futter der hochtragenden Sauen sorgen über einen hohen Basenüberschuss dafür, das zu wenig Parathormon aus der Nebenschilddrüse ausgeschüttet wird. Dadurch reicht die Mobilisierung von Calcium in einer Phase des hohen Bedarfs für die Wehentätigkeit und Milchbildung während der Geburt nicht mehr aus.
Die Folge sind schleppende Geburtsverläufe. Weil die Früchte und deren Eihäute um Stunden oder Tage verzögert ausgetrieben werden, reichern sich Bakterien und deren Zerfallsprodukte in der Gebärmutter an. Freigesetzte Zellwandbestandteile (Lipopolysaccharide) wirken nach der Aufnahme durch die Gebärmutterschleimhaut als Endotoxine im Blut. Sie lösen eine Entzündungskaskade aus, die wiederum die Ausschüttung von Prolaktin aus der Hirnanhangsdrüse beeinträchtigen. Der Milchfluss kommt dann ins Stocken oder versiegt.
Rohfaserversorgung der Sauen optimieren
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rohfaserversorgung der Sauen. Eine wesentliche Rolle spielt hier nicht nur der Anteil der Rohfaser insgesamt, sondern auch der Anteil der bakteriell fermentierbaren Faser. Futtermittel wie Zuckerrübenschnitzel, Sojabohnenschalen, Haferkleie oder Luzerne besitzen hohe Gehalte an löslicher Faser, was die Darmpassage deutlich beschleunigt und somit Verstopfungen der Sau vorbeugt.
Dies verhindert auch, dass sich Endotoxine aufgrund einer verlangsamten Darmpassage des Futters im Darm anreichern und letztlich über Entzündungsreaktionen und einer gestörten Darmfunktion zu einer mangelhaften Nährstoffversorgung der Früchte in der Endphase führen. Dies wird auch als metabolisches Stress-Syndrom bezeichnet. Um es zu vermeiden, sollte keinesfalls vor der Geburt auf ein rohfaserarmes Futter umgestellt und die Faserzusammensetzung im Sauenfutter mehr beachtet werden.
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