Bisher sei die Umstellung auf Gruppenhaltung nur im Vereinigten Königreich, in Schweden und Luxemburg erfolgt, berichtete kürzlich die EU-Kommission. Deutschland, Dänemark, Irland und Litauen sind zuversichtlich, bis zum Jahresende die Einzelhaltung von Zuchtsauen beenden zu können. Aus den anderen EU-Mitgliedstaaten lägen keine Daten vor und es bestünde die Gefahr, dass der Umstellungstermin nicht eingehalten werde, warnte die Kommission.
Keine rechtliche Handhabe bei säumigen EU-Mitgliedern
In Österreich gehen manche Branchenexperten davon aus, dass schätzungsweise 20 Prozent der Betriebe die Umstellung nicht schaffen oder aussteigen werden. Wegen der Preismisere in den vergangenen Jahren und dem gleichzeitigen Kostendruck bei Futtermitteln werde einem nicht zu unterschätzenden Teil der Ferkelerzeuger, die noch nicht umgestellt haben, schlichtweg die finanzielle Kraft fehlen, um bis 31. Dezember dieses Jahres auf diese Haltungsanforderung umzustellen, wird betont.
EU-Verbraucherkommissar John Dalli möchte den säumigen EU-Mitgliedsländern Druck machen, hat aber keine rechtliche Handhabe vor dem 1. Januar 2013. Der liberale Europaabgeordnete George Lyon aus Schottland warnte vor einem ähnlichen Fiasko wie bei der Umstellung auf ausgebaute Käfige für Legehennen. Lyon hatte sich vergangene Woche in einer Anfrage an die Kommission über den Stand der Haltungsformen in der Schweinezucht erkundigt.
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