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Gutfleisch-Lieferant zeigt Tierschützer an

am Montag, 18.08.2014 - 15:57 (Jetzt kommentieren)

Nach den Vorwürfen der Tierschutzorganisation 'Animal Equality' gegen ihn hat ein Landwirt aus dem südlichen Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg zur Offensive ausgeholt und die Tierschützer selbst wegen Einbruchs und Verleumdung angezeigt.

Wie die 'Fränkischen Nachrichten' am Freitag berichten, hat ein Landwirt aus dem Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg Anzeige gegen die Tierschutzorganisation "Animal Equality" gestellt. Er wirft den Tierschützern Einbruch, Hausfriedensbruch und Verleumdung vor.
 
Die Tierschutzorganisation hatte zuvor in fünf Punkten Strafanzeige gegen den Zulieferbetrieb für das Edeka Markenfleischprogramm Gutfleisch der Edeka-Regionalgesellschaft Südwest im Main-Tauber-Kreis erstattet.

Schweinhalter geht in die Offensive

Die Tierschützer hätten grobe Hygienemängel und haltungsbedingte Verhaltensstörungen, tote Schweine, stark leidende Tiere und blutige Verletzungen per Videokamera dokumentiert. Daraufhin haben sie am Montag Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen gestellt und dieser das Videomaterial als Beweis zur Verfügung ausgehändigt. Gleichzeitig erhielt das Veterinäramt Main-Tauber eine Anzeige, weil es angeblich nicht eingeschritten sei.
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Der Schweinehalter wehrt sich nun gegen die Vorwürfe. Der Landwirt habe sich nichts vorzuwerfen und sich dazu entschlossen, in die Offensive zu gehen, sagte er der Zeitung. Er kritisiert das Vorgehen der Tierschützer als nicht haltbar. Sein Vorwurf lautet Einbruch. Die Tierschützer hätten sich in der Nacht zum 15. Februar und in der Nacht zum 15. Juni unerlaubt Zugang zu den Ställen verschafft, habe der Mäster gegenüber den Fränkischen Nachrichten gesagt.

Nicht nur die Anzeige gegen die Tierschützer

Nicht nur mit der Anzeige gegen die Tierschützer geht der Landwirt in die Offensive: Die Reporter der Zeitung hatten ihren Angaben zufolge die Möglichkeit, in die betroffenen Stallungen zu blicken. "Und hier war nichts von diversen Verstößen, die diese Vorwürfe unterstreichen könnten, zu sehen", schreiben sie.
 
Zudem hat sich der betroffene Landwirt, der seine Tiere an die Unabhängige Erzeugergemeinschaft, einem Partner der Edeka Südwest, liefert, selbst an das Veterinäramt gewandt und eine Stellungnahme zu den Filmaufnahmen eingeholt. Gegenüber der Zeitung sagte Markus Moll, Pressesprecher des Landratsamts, zum Video: "Das Video liefert nach unserer Einschätzung keine Belege dafür, dass eine notwendige Behandlung bewusst unterlassen worden ist. Somit kann auch diesbezüglich anhand der vorhandenen Informationen nicht auf strafbare Handlungen oder Vernachlässigungen geschlossen werden."
 
In dem Zusamenhang weist das Amt den Vorwurf der Nichttätigkeit zurück. Laut Moll habe das Veterinäramt den Betrieb bei einer Kontrolle am 26. März, also einem Datum zwischen den Videoaufnahmen, keine Auffälligkeiten festgestellt. Die Behörde zweifle nicht an der Zuverlässigkeit des Betriebes. Das Veterinäramt werde weitere Kontrolle durchführen.

'Ohne ordentliche Recherche verunglimpft'

Persönlich empört über die Vorwürfe gegen den Landwirt zeigt sich UEG-Geschäftsführer Herbert Klein in der Fränkischen Zeitung.
 
Klein weist die Vorwürfe zurück. Er moniert, dass der Landwirt "ohne ordentliche Recherche verunglimpft werde". Außerdem mahnt er die fehlende Chance zur Stellungnahmen zu den den Anschuldigungen an. "Wir haben das Angebot gemacht, den Betrieb anzuschauen, auch andere Betriebe, die wir betreuen, zu besuchen. Es wurde von der Zeitung dieses Angebot nicht angenommen. Der Betrieb wurde niemals von den Journalisten kontaktiert", zitiert die Fränkische Nachrichten den Geschäftsführer am Freitag.
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