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Schweinehaltung

Hitzestress bei Schweinen: Das sind die Signale

Hitzestress-Schwein-Wasser
am Dienstag, 19.07.2022 - 10:53 (Jetzt kommentieren)

Extreme Hitze macht Schweinen schnell zu schaffen. Denn sie haben relativ wenig Schweißdrüsen und kommen daher leicht in Hitzestress. Das kann schwere Folgen haben.

Hitzdrahtsonde-Schweinemaststall

Bei extremer Hitze ist es besonders wichtig, den Schweinestall richtig (abzu)kühlen. Auch die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutzV) schreibt vor, Kühlungsmöglichkeiten zu schaffen. Funktioniert das Kühlungssystem nicht richtig, sind die Schweine von der Hitze schnell gestresst und zeigen deutliche Signale. Welche das sind, hat die DLG in einem Merkblatt zusammengefasst.

Folgende Signale deuten auf Hitzestress hin

  • verkürztes, schnelleres Atmen
  • hecheln mit offenem Maul
  • erhöhte Wasseraufnahme
  • reduzierte Futteraufnahme
  • ausgestrecktes seitliches Abliegen in der Bucht, möglichst auf wärmeableitendem Material wie Metallspalten oder feuchte Bodenstellen
  • Vermeidung von Körperkontakt zu Artgenossen

Auswirkungen der Hitze auf Schweine

  • Fressunlust bei allen Schweinen
  • trächtige Sauen: Anzahl und Überlebensrate der Embryonen in der Niederträchtigkeit reduziert, Zahl der Aborte im mittleren Drittel der Trächtigkeit steigen
  • Einbruch der Milchleistung bei ferkelführenden Sauen
  • Nachlassen der Spermaqualität bei Zuchtebern und der Fruchtbarkeit bei Sauen
  • Krankheitserreger haben beim geschwächten Organismus größere Chance, eine Krankheit zum Ausbruch zu führen
  • Vor allem bei Mastschweinen steigt zum Beispiel auch das Risiko von Kannibalismus
  • Temperaturen über 28 °C können bei Mastschweinen oberhalb von 80 kg Körpergewicht zu Kreislaufproblemen führen, wenn auch die relative Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist

Temperaturansprüche der Schweine bachten

Folgendes lässt sich festhalten:

  • kleinere Schweine bis zu einem Gewicht von 30 kg werden bei Betrachtung der Optimaltemperaturen auch bei Überschreitung von 30 °C kaum belastet.
  • größere Tiere im Bereich von 50 bis 120 kg werden ab Temperaturen über 28 °C nicht mehr im Optimalbereich gehalten.

Die Begründung hierfür liegt in den unterschiedlichen Temperaturansprüchen der Schweine in den einzelnen Gewichtsabschnitten. Ein hoher Stoffwechsel beansprucht das Tier bei hohen Temperaturen zusätzlich. Bei Extremwetterlagen sollte daher bei Flüssigfütterungsanlagen von Seiten des Landwirtes darauf geachtet werden, dass der Wassergehalt in der Futtermischung erhöht wird. Das Wasserangebot sollte keinesfalls eingeschränkt sein.

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