Der holländische Agrarsektor solle von den möglichen Erlösen aus dem EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) für CO2-Emissionszertifikate profitieren. Das fordert die Präsidentin des Verbandes der niederländischen Schweinehalter (POV), Linda Janssen. Deshalb sprach sie sich dafür aus, auch die holländische Landwirtschaft in das System einzubinden. Bislang könnten die Zertifikate nur von der Industrie genutzt werden, indem Emissionsrechte bei Investitionen in emissionssenkende Maßnahmen verkauft werden.
Für die Landwirtschaft ist Janssen zufolge eine Teilnahme am EU ETS besonders interessant, weil sich die Branche verpflichtet hat, ihren jährlichen Klimagasausstoß bis 2030 gegenüber 2016 um mindestens 3,5 Mio. t. CO2-Äquivalente zu verringern. Beim heutigen Wert der CO2-Zertifikate müssten die Landwirte für die entsprechende Menge an Emissionsrechten bis zu 75 Mio. Euro ausgeben.
Emissionsrechte: Holländische Landwirte könnten Gewinn von bis zu 75 Mio. Euro erzielen
Fachleute erwarteten, dass sich der Preis für die Zertifikate bis 2030 auf rund 43 Euro/t CO2 erhöhen und damit mehr als verdoppeln dürfte. Sollte sich diese Prognose erfüllen, könnten die holländischen Landwirte nach dem Verkauf ihrer Emissionsrechte einen Gewinn von bis zu 75 Mio. Euro einstreichen. Dieses Geld könnte in Umweltschutzmaßnahmen investiert werden, so Janssen. Unterdessen empfehlen Anlageberater Privatinvestoren den Kauf von Indexzertifikaten, deren Wertentwicklung sich an den Futureskursen für CO2-Emissionszertifikate orientiert.