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Studie

Infizieren Fliegen Schweine mit ASP?

Fliege vor weißem Hintergrund
am Montag, 22.10.2018 - 14:30 (Jetzt kommentieren)

Schweine können sich theoretisch mit der Afrikanischen Schweinepest anstecken, wenn sie Fliegen fressen, die das Virus in sich tragen. So lautet das Ergebnis einer Laborstudie.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich vor allem durch den Menschen oder aber durch Wildschweine über weite Strecken im Osten Europas und China aus. Am wahrscheinlichsten ist eine Infektion, wenn Blut oder verunreinigtes Fleisch infizierter Tiere aufgenommen wird.

Auf kurzer Entfernung kommt es zudem meist durch direkten Kontakt zur Infektion. Welche Rolle Fliegen bei der Ausbreitung spielen können, wurde in einem Laborversuch getestet. Die Ergebnisse kommentiert Enrico Marco von dem Onlineportal 3drei3.

ASP: Fliegen als Überträger

In der Laborstudie gelang es Wissenschaftlern, Schweine mit ASP anzustecken, indem sie ihnen Fliegen fütterten, die das Virus in sich trugen. Die Fliegen frassen zuvor Fleisch von infizierten Tieren.

Enrico Marco relativiert die beunruhigenden Ergebnisse allerdings:

  • So müssten die Schweine schon eine hohe Zahl von infizierten Fliegen aufnehmen.
  • Außerdem würden Fliegen eher selten weite Strecken zurücklegen und von einem Betrieb zum nächsten fliegen. 

Biosicherheit: Auch auf Fliegen achten

Trotzdem könnten Fliegen bei der betriebsinternen Ausbreitung der Tierseuche eine Rolle spielen. Zudem bestehe theoretisch die Möglichkeit, dass größere Insekten wie Bremsen sich in der Nähe eines Betriebs von einem mit ASP infizierten Wildschwein ernähren und dann von Hausschweinen aufgenommen werden.

Deshalb sollte man im Rahmen der Biosicherheitsmaßnahmen auf jeden Fall auch die Fliegen im Blick behalten. Und daran denken, dass gute Biosicherheitsmaßnahmen in ruhigen Zeiten eingeführt werden. Nur dann sind sie im Krisenfall etabliert und funktionieren wenn notwendig.

Mit Material von www.3drei3.de

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