Atemwegsinfektionen in der Ferkelaufzucht stellen immer wieder ein akutes Problem in der Praxis dar. Im konkreten Fall geht es um einen Ferkelerzeuger mit etwa 1.000 Sauen. Der Bestand hat einen sehr hohen Gesundheitsstatus, ist bisher unverdächtig für APP, PRRS, Mykoplasma hyopneumoniae und Influenza. Wöchentlich werden rund 500 Ferkel nach vierwöchiger Säugezeit in das angeschlossene Flatdeck abgesetzt.
Krankheitsausbruch bei Ferkeln mit Nasenausfluss und Husten
Das Krankheitsgeschehen zeigte sich drei bis vier Wochen nach dem Einstallen der Ferkel ins Flatdeck. Die Tiere begannen zu niesen und zeigten klaren bis eitrigen Nasenausfluss. Wenig später folgten Husten und Fieber. Bei einem Teil der Ferkel waren auch beginnende Ohrrandnekrosen und vereinzeltes Schwanzbeißen auffällig.
Die Verluste stiegen auf 4 bis 5 Prozent. Eine antibiotische Therapie war in jeder Gruppe notwendig, um die Symptome in den Griff zu bekommen.
Diagnostik: Influenzaviren als Hauptursache diagnostiziert
Da Niesen und Husten im Flatdeck in Kombination mit hohem Fieber auf eine Influenza-Infektion hinweisen kann, wurden Screenings bei den Ferkeln von der dritten bis zur fünften Lebenswoche im Abstand von mehreren Wochen durchgeführt. Ergebnis: Die Proben wiesen eine hohe Menge an Influenzaviren (Stamm: aviär H1N1) auf. Diese konnten somit als mögliche Ursache für das Erkrankungsgeschehen identifiziert werden.
Influenzaviren verursachen vor allem hohes Fieber und schädigen die Lungenschleimhaut vor. Dies nutzen dann Bakterien wie Streptokokken oder Pasteurellen, um die Schleimhäute vermehrt zu besiedeln und es folgen Niesen, eitriger Nasenausfluss und Husten. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und die Tiere werden generell anfälliger für weitere Erkrankungen. Das Geschehen im Betrieb schien zusätzlich durch Lüftungsfehler verschlimmert zu werden.
Sauen erfolgreich gegen Influenza geimpft
Mit dem Nachweis der Influenzaviren wurde der Bestand zunächst grundimmunisiert mit einer zweimaligen Influenzaimpfung aller Sauen im Abstand von drei bis vier Wochen. Etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung kann von einer belastbaren Immunität der Sauenherde sowie dem Schutz der Ferkel durch maternale Antikörper ausgegangen werden.
Gleichzeitig wurden die Lüftungseinstellungen für alle Abteile geprüft und angepasst. Durch das Beseitigen von Falschluftquellen wurde zudem die Luftführung optimiert und damit das Stallklima spürbar verbessert. Als Folge aller Maßnahmen (inklusive Impfung) haben sich die Verluste im Flatdeck deutlich verringert und Atemwegserkrankungen im Flatdeck treten nur noch in seltenen Fällen auf.
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