Im Oktober war der Schlachtschweinpreis auf Sinkflug trotz knapp versorgter Märkte. Innerhalb von vier Wochen drückten die Schlachter den Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) um 20 Cent.
Laut Interessensverband der Deutschen Schweineproduzenten hatte insbesondere das Schlachtunternehmen Danish Crown großen Anteil an dem Preissturz - auch als Folge seiner aggressiven Hauspreispolitik. Die anderen Unternehmen hätten deutlich weniger Gegenwind gezeigt, so die ISN.
Lieferboykott gegen Danish Crown
Der Interessensverband ISN ruft aus diesem Grund auf seiner Seite dazu auf, Danish Crown abzustrafen. „Angesichts der aktuell knappen Versorgungslage wäre nun die Gelegenheit günstig, das unrühmliche Verhalten Danish Crowns den deutschen Erzeugern gegenüber abzustrafen und schlachtreife Schweine vorzugsweise an diejenigen Unternehmen zu liefern, die sich in den vergangenen Wochen fair verhielten.“
Insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Verlautbarung Danish Crowns sollten die hiesigen Erzeuger wachsam sein. So verkündete der Mutterkonzern vor kurzem, den dänischen Erzeugern bis zum Jahr 2021 einen Preis für Mastschweine zu sichern, der garantiert ca. 8 Cent über einem so genannten gewichteten europäischen Vergleichspreis liegt.
Taktik: Danish Crown wertet dänische Notierung auf
Hinter dieser Preispolitik vermutet ISN berechnete Taktik: In den dänischen Inlandspreis fließe die deutsche Notierung maßgeblich ein. Das Unternehmen leide seit Jahren an dem rückläufigen Schlachtschweineangebot in Dänemark, behauptet die ISN. „Sich als dänisches Unternehmen einerseits in Form eines europäischen Vergleichspreises an die deutsche Notierung zu hängen, diese gleichzeitig massiv unter Druck zu setzen und die dänische Notierung so künstlich aufzuwerten ist nicht nur unanständig, sondern definitiv ein Armutszeugnis.
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