Fast ein Drittel der deutschen Schweinemäster überlegt, die Schweinehaltung aufzugeben. Damit wird schätzungsweise auch die Zahl der gehaltenen Mastschweine um mehr als 10 Prozent sinken. Zu diesem Ergebnis kommt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) in einer Umfrage. Dabei wurden insgesamt 839 deutsche Schweinemäster befragt.
Hauptgründe für das Aufgeben der Schweinemast seien vor allem die Summe der Auflagen und die fehlende Perspektive. Viele Schweinemäster sind bereit, ihre Betriebe zum Beispiel in Richtung Tierwohl weiterzuentwickeln, scheitern aber an behördlichen Genehmigungen oder anderen Zielkonflikten. Oftmals spielt dabei das Emissionsrecht eine entscheidende Rolle.
Von den Befragten gaben 31,5 Prozent an, in den kommenden 10 Jahren aus der Schweinemast aussteigen zu wollen. Bei etwa jedem sechsten Mastbetrieb steht der Ausstieg bereits innerhalb der kommenden fünf Jahren bevor. Die größten Ausstiegsquoten sind in den südlichen Bundesländern zu finden. So sind es fast 40 Prozent der Schweinemäster, die dort die Schweinehaltung aufgeben wollen.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres ergab eine ISN-Umfrage unter Sauenhaltern ähnliche Ergebnisse. Unter den befragten Sauenhaltern plante jeder zweite den Ausstieg aus der Produktion in den kommenden 10 Jahren. Sowohl bei den Sauenhaltern als auch bei den Mästern sind vor allem die kleineren Betriebe von der Aufgabe betroffen. Bei Betrieben mit unter 800 Mastplätzen plant die Hälfte den Ausstieg, ein Drittel schon innerhalb der kommenden 5 Jahre. Bei Betrieben mit mindestens 2.800 Mastplätzen wollen dagegen fast 90 Prozent auch dauerhaft weiter Schweine mästen.