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Aus der Wirtschaft

ISN zweifelt Schlachtstatistik an

am Montag, 08.10.2012 - 15:38 (Jetzt kommentieren)

Laut Interessengemeinschaft der deutschen Schweinehalter zeigt die offizielle Statistik Ungereimtheiten bei den Schlachtgewichten. Eigenen Vermarktungsdaten zufolge seien diese gesunken.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) habe nach eigenen Angaben große Differenzen bei der Entwicklung von Schlachtgewichten zwischen der Praxis und der amtlichen Statistik festgestellt. Wie die Organisation am vergangenen Freitag mitteilte, wurde bei der Vermarktung von Schlachtschweinen über die ISW GmbH in den vergangenen Wochen ein deutlicher Rückgang der Schlachtgewichte festgestellt, der sich laut ISN in der offiziellen Statistik nicht niederschlug.
 
Die ISN vermutet daher, dass die Meldungen der Schlachtbetriebe an die zuständigen Meldebehörden "nicht sauber liefen", um auf diese Weise eine ausreichende Versorgung des Schweinefleischmarktes zu suggerieren und weitere Preissteigerungen zu verhindern. "Sollte dies der Fall sein, würde dies die Preisbildung zu Ungunsten der Schweinehalter verzerren", betonte ISN-Marktexperte Matthias Quaing.

Vermarktungsdaten zeigen sinkende Schlachtgewichte

Den Vermarktungsdaten der ISW zufolge sank das Schlachtgewicht im Schnitt der wöchentlich rund 10.000 verkauften Schweine im Zeitraum von der 29. Kalenderwoche bis zur 39. Kalenderwoche von 96,73 Kilogramm auf 93,86 kg. Die amtlich festgestellten Schlachtgewichte lagen in dieser Periode laut ISN jedoch relativ stabil bei durchschnittlich 95 kg je Schwein. Die Bauernorganisation wies weiter darauf hin, dass die Differenz zwischen den ISW-Durchschnittsgewichten und den amtlichen Werten in dieser Zeit mit dem anziehenden Schweinepreis auffällig anstieg.
 
Die ISN räumte ein, dass die Auswertung nicht repräsentativ sei; andere Vermarkter und Marktteilnehmer hätten die Beobachtungen und Auswertungsergebnisse der ISW jedoch eindeutig bestätigt. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 ging laut ISN nach amtlichen Zahlen die Anzahl der geschlachteten Schweine in Deutschland um rund drei Prozent im Vergleich zu 2011 zurück. Die aktuell vorhandene Fleischmenge würde mit Blick auf die Stichprobe aus den ISW-Daten in der Realität noch deutlich knapper ausfallen. Quaing kündigte an, dass die ISN an dieser Sache dranbleibe.

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