Versuchsdaten zum Tierverhalten, biologische Daten aus dem Routinebetrieb, Daten zur Haltungsumgebung, zur Tiergenetik …: Zu den gehaltenen Schweinen am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) liegen immense Datenmengen vor. Dieser Schatz wurde bislang kaum genutzt, da die Datensätze nicht vernetzt sind.
Digitale Plattform fasst Daten zusammen
Das soll sich ändern: Wirtschaftsinformatiker der Universität Hohenheim in Stuttgart führen im Projekt „Landwirtschaft 4.0: Informationssystem für die Schweinehaltung“ diese Daten in einer Digitalen Plattform zusammen. Damit können sie für die Datenanalyse und für das maschinelle Lernen genutzt werden. Die Forscher erhoffen sich so neue Erkenntnisse, die dem Tierwohl und einer zukunftsfähigen Ausrichtung der Schweinehaltung zugutekommen.
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) fördert das Projekt unter der Leitung der LSZ. Mit einer Fördersumme von fast 200.000 Euro für die Universität Hohenheim stellt es ein Schwergewicht der Forschung dar.
Gesundheitliche Risiken für Tiere frühzeitig erkennen
Ein Thema, das die Forscher unter anderem im Visier haben, ist die Frage, wie man frühzeitig gesundheitliche Risiken bei den Ferkeln mittels maschineller Lernverfahren erkennen kann. Dafür untersuchen sie derzeit rund 25 Variablen und werten seit 2011 Daten zu rund 50.000 Schweinen aus, um zu prüfen, ob Vorhersagen zu frühzeitigen gesundheitlichen Risiken möglich sind.
Eine andere denkbare Anwendung wäre auch, im Rahmen eines Tierwohlmonitorings das Tierverhalten zu überwachen, um Stress frühzeitig zu erkennen. Das Team wertet dazu über Videokameras mit Deep Learning das Liegeverhalten der Tiere aus.
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