Dass Schweine sehr freundliche und schlaue Tiere sind, ist allgemein bekannt. Wie sehr sie möglicherweise auf das Wohlbefinden ihrer Artgenossen achten, zeigte kürzlich eine Studie von FBN-Forschern und Veterinärmedizinern der Universität Wien.
Helfer-Schweine öffnen Türen mit der Schnauze
So verlief das Experiment: 70 Tiere wurden in Gruppen von acht bis zehn Schweinen unterteilt. Jeweils ein Schwein wurde in eine Außenbox separiert. Diese war nur durch ein Fenster und eine Tür, die nur von der Stallseite geöffnet werden konnte, mit der Gruppe verbunden. Eine zweite, allerdings leere Außenbox war ebenfalls von der Gruppenbox erreichbar.
Das Experiment zeigte, dass die Schweine wesentlich öfter die Tür zur Außenbox mit dem anderen, einzelnen Schwein öffneten, als die zur leeren Außenbox. Je mehr Krach ein Schwein in der Einzelbox gemacht hat, desto schneller befreite die Gruppe das separierte Tier.
Warum helfen die Schweine ihren Artgenossen?
Die Forscher interessierte bei dem Experiment nicht, dass die Schweine dieses Verhalten zeigen. Das ist schon lange bekannte. Sie interessierte die Motivation der Tiere. Warum Schweine ihre Artgenossen so schnell und geschickt befreien, ist nämlich noch nicht final geklärt.
Eine Idee ist Empathie. Dagegen spricht jedoch, dass die Schweine in der Gruppe durch die Lage des einzelnen Schweins nicht gestresst sind. Das hat eine Cortisol-Messung ergeben. Die Schweine handeln also nicht, weil sie vermuten, dass der Artgenosse großen Stress verspürt.
Infrage kämen auch egoistische Gründe der Schweineherde. Doch auch hier gibt es keine stichhaltigen Beweise für.
Wichtige Ergebnisse für Schweinehalter
Egal aus welchem Grund die Schweine so handeln, die Erkenntnisse des Experimentes sind auch für Schweinehalter wichtig. Der Versuch zeigt eindeutig, dass Schweine sich in sozialen Gefügen wohler fühlen und ihre Gruppenverbände schätzen und schützen möchten.
Auch die Umwelt hat einen starken Einfluss auf die Tiere, da sie sichtlich Veränderungen um sie herum wahrnehmen und missliche Lagen ihrer Artgenossen nicht ignorieren. Diese Aspekte sollten bei der Haltung der neugierigen Tiere berücksichtigt werden.
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