Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Tierschutz

Landwirt versorgt 300 Schweine nicht und erstattet Selbstanzeige

Ein Veterinär in einem Schweinestall
am Freitag, 03.12.2021 - 14:27 (Jetzt kommentieren)

In der niedersächsischen Gemeinde Hilter soll ein Schweinehalter seine Tiere nicht mehr versorgt haben. 300 Schweine verhungerten. Beim Landkreis Osnabrück erstattete der Landwirt Anzeige gegen sich selbst.

Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) berichtet von einem abgelegenen Betrieb, in dem die 300 Schweine gehalten worden seien und den der Landwirt aus Hilter gepachtet habe. Die Tiere hätten sich kannibalisiert und seien am Ende verhungert. Nach der Selbstanzeige habe der Veterinärdienst sofort den Hof aufgesucht. Bis auf vier Schweine seien alle Tiere bereits tot gewesen, eines der überlebenden sei notgetötet worden. Nach NOZ-Informationen haben die Kreisveterinäre die lebenden Tiere versorgt und die Kadaver fachgerecht entsorgt. Der Veterinärdienst habe gegen den Landwirt ein Schweinehaltungsverbot verhängt.

Rechtzeitig Hilfe suchen

Wie ein Landkreissprecher betonte, spreche die Selbstanzeige des Landwirts für einen tragischen Fall. Der Vorsitzende des Hilteraner Landvolk-Ortsverbandes sagte, der Vorfall sei nicht zu entschuldigen. Es müsse viel passieren, bis ein Landwirt seine Tiere so verwahrlosen lässt. Trotzdem müsse man rechtzeitig die Reißleine ziehen, damit es nicht wie hier zum Schlimmsten komme. Der NDR verweist auf das landwirtschaftliche Sorgentelefon Oesede, das Landwirten hilft, die sich überfordert und hilflos fühlen oder psychische Probleme haben: Unter der Telefonnummer (05401) 86 68 20 können Landwirte und Landwirtinnen anonym anrufen.

Überregionale Hilfsangebote finden Sie in der Infobox unten.

Mit Material von NOZ, NDR

Krisenhotline und Telefonseelsorge

Sie haben Stress auf Ihrem Betrieb oder Ärger mit der Familie? Sie plagen Zukunftssorgen oder Sie wissen aus anderen Gründen nicht mehr weiter? Kontaktieren Sie bitte die Krisenhotline der SVLFG. Ein Team aus Psychologen und psychiatrischen Fachpflegekräften steht Ihnen rund um die Uhr an 7 Tagen die Woche telefonisch beratend und anonym zur Seite. Sie erreichen die SVLFG Krisenhotline unter 0561 785 – 10101.
Weitere Informationen zu Hilfsangeboten finden Landwirte unter https://www.svlfg.de/krisenhotline.

Wenn Sie oder Menschen, die Sie kennen Hilfe brauchen und/oder von Suizidgedanken betroffen sind, kontaktieren Sie die Telefonseelsorge (telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

Hilfsangebote gibt es auch für Landwirte in Österreich und der Schweiz. Das österreichische bäuerliche Sorgentelefon ist von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr unter 0810-67 68 10 zu erreichen. In der Schweiz hilft das bäuerliche Sorgentelefon montags von 8.15 bis 12 Uhr, dienstags von 13 bis 17 Uhr und donnerstags von 18 bis 22 Uhr unter 041 820 02 15.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...