Allerdings ist 2009 auch die Importmenge um zehn Prozent gewachsen. Diese Prognose für die Exporte in 2020 gab der Leiter des Referats Vieh und Fleisch beim Deutschen Bauernverband (DBV), Roger Fechler, beim Forum Schweinehaltung auf der Norddeutschen Landwirtschaftlichen Ausstellung (Norla) ab.
Betriebe werden weiter wachsen
Fechler bescheinigte Schleswig-Holsteins Schweinehaltern eine gute Position am Markt. Das Beispiel Dänemark zeige allerdings, dass der Weg steigender Betriebsgrößen noch nicht zu Ende sei. Dort stehe mittlerweile ein Drittel der Mastschweine in Beständen mit mehr als 5.000 Plätzen. In Zukunft sei eine kostendeckende Produktion ab 1.000 bis 2.000 Mastplätzen oder 200 bis 250 Sauen möglich, prognostizierte der Experte. Dies sei ein Niveau, auf dem sich heute schon die Hälfte der schleswig-holsteinischen Betriebe bende.
Brüssel macht zu viele Vorgaben
Fechler verwies auch auf die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen der Schweinehaltung. Ethik, Umweltschutz, Tierhaltung, Ernährung und Ökonomie bildeten den politischen Rahmen der Fleischerzeugung in Deutschland und müssten gleichzeitig bearbeitet werden. Wenn man bei der Schweineproduktion jedoch weltweite Standards überschreite, müsse dies für ganz Europa gelten, ankiert von einem wirksamen Außenschutz. Letztlich bedeute dies aber, dass der Verbraucher diese Mehranforderungen zu bezahlen habe.
Ein weiteres Thema des DBV-Fachmanns war der EU-Tierschutz-Aktionsplan, der eine Verschärfung bestehender Normen und die Einführung von Tierschutzindikatoren vorsieht. Letztlich strebe Brüssel ein EU-Tierschutzrahmengesetz an und wolle die Kontrollen ausweiten. Fechler sprach sich gegen ein Übermaß an Vorgaben aus und machte deutlich, dass eine Tierschutzkennzeichnung nicht im Sinne der Landwirtschaft ist. Vorerst sei jedoch Ruhe an der politischen Front eingekehrt. (age/jo)
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