Die Verlustrate von Saugferkeln lag in Bayern und Baden-Württemberg zwischen 2013 und 2014 bei durchschnittlich 11,5%. Im Norden Deutschlands liegt diese bei 14,9%, im Westen bei 14,2%. Um die Verlustrate zu senken, führte der Tiergesundheitsdienst ein Monitoring ein. Das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt hat das Vorgehen und die Hauptursache in seiner Ausgabe 14 vom 8. April 2016 erklärt.
Ziele des Monitorings
- Es sollen Verluste gesenkt und die Aufzuchtleistung verbessert werden.
- Mängel in der betrieblichen Hygiene aufzudecken und abzustellen.
- Der Arzneimittelaufwand kann reduziert werden.
- Behandlungs- und Impfprogramme können überprüft werden.
- In Betrieben ohne konkretes klinisches Bild dient das Monitoring als "Wegweiser" zur Hauptursache.
- Eignet sich als Basis für weitere gezielte Folgeuntersuchungen.
- Ferkelerzeuger können ihr Management anpassen.
Benötigte Daten
Die für das Monitoring nötigen Daten erfasst der Ferkelerzeuger selbst. Dazu braucht es zunächst eine genaue Dokumentation der Aufzuchteistung:
- Anzahl lebendgeborene Ferkel
- Anzahl totgeborene Ferkel
- Anzahl aufgezogene Ferkel
- Wurfgröße
Die nächsten 20 verstorbenen Tiere werden gesammelt und tiefgefroren zwischengelagert unter Angabe von:
- Geburtstag
- Todestag
- medizinische Behandlung
- vermutete Todesursache.
Diese Ferkel werden an den Tiergesundheitsdienst geschickt und dort obduziert. Ausgehend von den Ergebnissen erfolgen weitere Untersuchungen. Im besten Fall kann man aus dem abschließenden Bericht auf die Hauptursache der Ferkelverluste schließen.
Das ist die Hauptursache
Innerhalb von vier Jahren untersuchte der Tiergesundheitsdienst Bayern 1.685 Ferkel aus 103 Einsendungen.
Die häufigste Todesursache: Darmentzündungen und Milchmangel mit Verhungern insbesondere in sehr großen Würfen.
Entsprechend fanden sich in der bakteriologischen Untersuchung überwiegend die Keime E. coli, E. coli var. haemolytica und Clostridium perfringens. Des Weiteren zählten Erreger einer Blutvergiftung wie Staphylococcus hyicus sowie - und ß-haemolysierende Streptokokken zu den häufigen Nachweisen. Virale Infektionen waren insbesondere in Zusammenhang mit den Darmentzündungen als Rota- und/oder Coronavirusinfektionen nachweisbar. Parasitäre Infektionen mit Isospora suis traten nur vereinzelt auf.
So nehmen Sie teil
Wer am Monitoring teilnehmen möchte oder an weiteren Informationen interessiert ist, kontaktiert Dr. Anja Rostalski, Leiterin des Schweinegesundheitsdienstes Bayern unter 089-9091-275.
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