Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie wir am eigenen Leibe erfahren haben, gestaltet sich die Vermarktung von Ware der Initiative Tierwohl (ITW) zunehmend schwieriger. Nachdem wir zunächst den ITW-Bonus für unsere vermarkteten Schweine erhalten hatten, flatterte danach eine Storno-Rechnung ins Haus. Der Bonus wurde uns einfach wieder abgezogen.
Auf Nachfrage erklärte die Firma Tönnies, dass sie Betrieben ohne Vertrag keinen ITW-Bonus zusichert. Des Weiteren schiebe man eh schon 40.000 ITW-Schweine der Haltungsstufe 2 pro Woche vor sich her, die der Markt nicht mit abrufe. Auch ließ der Mitarbeiter der Firma nicht unerwähnt, dass Tönnies die Mäster vor die Wahl stellte: Sie könnten wahlweise den Abnahmevertrag gekündigt bekommen oder alternativ aus der ITW aussteigen.
ITW: Zu viele oder zu wenig Schweine?
Interessant ist, welche Aussagen vonseiten der Initiative Tierwohl kommen. Dort heißt es, dass die Nachfrage nach ITW-Ware stetig wachse und der Handel das Produktportfolio immer weiter ausbaue. Liebe Kolleginnen und Kollegen, mich lässt diese Geschichte verwirrt zurück. Zumal die ITW inzwischen angekündigt hat, dass Mäster bis zu 8 Monate pausieren dürfen.
Ich frage mich, was ich noch glauben kann oder soll. Fakt ist, dass wir mehr Transparenz benötigen. Bis zum Schlachthof sind die Warenketten transparent. Aber dann? Nur noch eine Blackbox. In der Vergangenheit haben die Schweinehalter ihre Tiere in die ITW-Datenbank gemeldet.
Jetzt würde ich mir wünschen, dass auch eine Meldung des Schlachthofs über eingekaufte ITW-Schweine in die Datenbank erfolgt. Das Vertrauen, mein Vertrauen, hat einen Knacks bekommen. Ich hätte in diesem Fall gerne mehr Kontrolle.
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