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Niedersachsen

Neue Tierwohl-Prämien: 5 Euro für jedes Ferkel mit Ringelschwanz

am Montag, 05.09.2016 - 15:30 (Jetzt kommentieren)

Niedersachsen plant neue Tierwohl-Prämien: 5 Euro soll es für jedes Ferkel mit unversehrtem Ringelschwanz geben und bis zu 150 Euro pro Sau ohne Kastenstand.

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium will ab dem nächsten Jahr im Rahmen der Tierwohlmaßnahmen auch eine Prämie für Ferkel und Sauen gewähren. Beide Maßnahmen lägen noch zur Genehmigung bei der Europäischen Union, teilte das Agrarressort gegenüber Agra-Europe mit.

1. Tierwohlmaßnahme: Ringelschwanzprämie für Ferkel

Bei Ferkeln soll, sofern Brüssel zustimmt, die Förderung wie bei der Ringelschwanzprämie für Mastschweine ergebnisorientiert erfolgen: Um die Förderung von 5 Euro pro Ferkel zu erhalten, müssten jederzeit mindestens 80 Prozent der Tiere einen intakten, unversehrten und vollständig erhaltenen Ringelschwanz aufweisen.

2. Tierwohlmaßnahme: Sauenhaltung

Für die Sauenförderung sollen - ebenfalls vorbehaltlich der Zustimmung - konkrete Haltungsvorgaben benannt werden, die für die Prämiengewährung einzuhalten sind. Die Förderung sei unter anderem an

  • ein erhöhtes Platzangebot in der Abferkelbucht,
  • einen planbefestigten Liegebereich sowie
  • ein regelmäßiges Angebot von Einstreu gebunden.

Geplant sei hier eine Förderung von 80 Euro je Sau. Die Betriebe, die neben den für alle geltenden Haltungsvorgaben zusätzlich auf den Kastenstand in der Abferkelbucht verzichten, sollen in dieser sogenannten „Premiumstufe“ eine Förderung von 150 Euro pro Sau erhalten.

Kritik an Umsetzung der Förderungen

Die Handhabung der Agrarförderungen des Landes Niedersachsen wurde erst kürzlich von der CDU-Landtagsfraktion kritisiert. Kritikpunkte waren unter anderem:

  • die „erheblichen“ Verzögerungen bei der Auszahlung von Fördermitteln
  • das „ins Stocken geratene“ Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP)
  • und dass es in der laufenden Förderperiode zu einer Kürzung der Mittel um 75 Prozent gekommen sei.

Jetzt komme es zu erheblichen Belastungen für Landwirte, die in tiergerechte Ställe oder in die klimafreundliche Lagerung ihrer Ernte investieren wollten.

Das Hannoversche Agrarressort wies die Vorwürfe als „haltlos“ zurück. Die zeitweiligen Probleme seien „nicht ungewöhnlich im Rahmen einer Neuinstallation eines Programmes“. Seit etwa zwei Wochen seien die Anfangsschwierigkeiten behoben.

n wenigen Tagen würden hier die ersten Mittel der Auszahlungsanträge für 2014 und 2015 überwiesen. „Auch die Bewilligung der Anträge von 2016 startet noch in dieser Woche“, betonte das Agrarressort.

Im Abferkelstall: So fühlen sich Sau und Ferkel wohl

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