Da der 1. Januar 2019 und damit der Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration immer näher rückt, sind Ferkelerzeuger und Mäster in Deutschland zunehmend besorgt. Ihnen fehlt eine klare Aussage von der abnehmenden Seite, welche der möglichen Alternativen diese künftig akzeptieren werden.
Verschärft wird die Sorge durch die aktuelle Stellungnahme der Bundesregierung. Demnach sähe diese die Ferkelkastration unter Lokalanästhesie zwar grundsätzlich als mögliche Alternative, aber bislang würden die rechtlichen Grundlagen fehlen.
Offener Brief an Big Five
Dies alles veranlasste jetzt die Sauenhalterin und Tierärztin Nadine Henke dazu, eine offenen Brief an die folgenden Big Five der Schlacht- sowie Handelsketten zu schreiben:
- Marcus Mosa, EDEKA
- Lionel Souque, REWE
- Klaus Gehring, Schwarz Gruppe
- Marc Heußinger, Aldi
- Olaf Koch, Metro Gruppe
- Clemens Tönnies, Tönnies Fleisch
- Tom Heidmann, Vion
- Johannes Steinhoff, Westfleisch
- Kjeld Johannesen, Danish Crown
- Martin & Stefan Müller (Müller Gruppe)
Darin spricht Nadine Henke das riesengroße Dilemma an, vor dem Ferkelerzeuger stehen. Sie müssen hinsichtlich der Kastration entscheiden, wie es ab dem kommenden Jahr auf dem Betrieb weitergehen soll, würden zur Zeit aber nicht wissen, welcher Weg der richtige sei. Ob sie Ferkel erzeugen, die später vom Markt auch nachgefragt werden.
Sorge vor Strukturwandel
Dabei ständen sie in direkter Konkurrenz zu anderen europäischen Ferkelerzeugern, die weiterhin Kastrate (unter welchen Voraussetzungen auch immer) liefern dürften.
Nadine Henke betont, dass sie und ihre Kollegen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben möchten. Dazu fordert sie die Schlachtunternehmen und Lebensmittelketten auf, ihnen zu sagen, welches Verfahren sie bevorzugen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.