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Optimistische Stimmung am EU-Schweinemarkt

am Donnerstag, 03.02.2011 - 10:29 (Jetzt kommentieren)

Der europäische Schweinemarkt zeigt sich in der laufenden Schlachtwoche sehr optimistisch. Die Notierungen legten teilweise sprunghaft zu.

Die deutsche Notierung verzeichnete einen Preisanstieg von 13 Cent pro Kilo, meldet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Damme. Damit setze Deutschland die Aufholjagd seit dem dramatischen Preisverfall vor zwei Wochen fort und verweise die Niederlande auf den letzten Rang im europäischen Preisgefüge der sechs größten Schweinebestandsländer.
Dennoch ist das Preisniveau vor dem Dioxin-Skandal noch nicht wieder erreicht. Aus aktueller Sicht ist aber von einem weiteren spürbaren Preisanstieg auszugehen, lautet die Prognose der ISN.

Private Lagerhaltung lässt Stimmung steigen

Mit zur guten Stimmung am Markt trägt laut heimischen Experten auch die Private Lagerhaltung von Schweinefleisch in der EU bei. Denn die seit 1. Februar angelaufene Aktion wurde von der EU mit einer deutlichen Erhöhung der Beihilfensätze ausgestattet als zuletzt im Jahr 2007. Außerdem setzte sie keine Obergrenze für die Einlagerungsmenge fest.
Demnach betragen die Zuschüsse für eine Einlagerungsdauer von 90 Tagen für Schweinehälften EUR 376,- pro t, für Schinken, Schultern, Vorderteile und Kotelettstränge EUR 416,- pro t, für Schinken und Schultern ohne Knochen EUR 459,- pro t, für Bäuche, wie gewachsen, EUR 343,- pro t, für Bäuche, wie gewachsen, ohne Schwarte EUR 369,- pro t sowie für Teilstücke "Middles " EUR 255,- pro t.
Die EU-Länder übermitteln der Kommission regelmäßig die eingegangenen Anträge auf Lagerkostenzuschüsse. Die EU-Kommission kann dann - abhängig von der beantragten Menge - ab einer gewissen derzeit noch offenen Grenze beschließen, Anträge zurückzuweisen beziehungsweise die Antragsfristen auszusetzen.

ISN: Deutliche Preisanstiege auch in Österreich, Niederlanden und Belgien

Deutliche Preisanstiege verzeichneten laut ISN auch Österreich, die Niederlande und Belgien. Etwas moderater legten auch die Preise in Dänemark und Spanien zu, in Frankreich ergab sich nur ein marginaler Anstieg. In Schweden sei der geringfügige Preisanstieg auf Wechselkursschwankungen zurückzuführen. Die Abgabebereitschaft der Erzeuger am deutschen Markt war demnach zu Wochenbeginn nicht so hoch wie erwartet, sodass das Angebot nicht übermäßig ausfällt. Die Schlachtunternehmen bestellen zügig, begründet ISN seinen Optimismus für die künftige Preisentwicklung. 

Verwirrung um Russlandexporte etwas gelegt

In Bezug auf die Wiederzulassung deutscher Schweinefleischexporte nach Russland war die Lage zuletzt unübersichtlich und verwirrend. Nachdem es vergangenen Freitag kurz geheißen hat, "die Grenze ist offen", und kurz danach dann "sie ist doch nicht offen", sei laut Dow Jones News derzeit bei Lieferungen aus Deutschland eine Bescheinigung über die Freiheit von Dioxin erforderlich. Insgesamt scheinen sich die Dinge hier aber zu beruhigen und in geordnetere Bahnen zu gelangen. (aiz)

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