Erstmals nach der langjährigen Durststrecke zeigte sich im Jahr 2016 in vielen Ländern wieder eine positive Entwicklung in der Rentabilität der Schweineproduktion. Auch der globale Handel mit Schweinefleisch und Nebenprodukten expandiert weiter. Dies waren die Kernergebnisse der diesjährigen Pig-Konferenz im niederländischen Wangeningen, die von den Agrarökonomen-Netzwerken agri benchmark Pig und InterPIG ausgerichtet wurde.
Aufschwung für die Schweineproduzenten
Nach der Niedrigpreisphase 2015 bot das Wirtschaftsjahr 2016 für Mastschweine- und Ferkelproduzenten eine Verbesserung. „Steigende Ferkel- und Schlachtschweinepreise sowie konstante beziehungsweise sinkende Futtermittelpreise führten sowohl in der EU als auch weltweit zu einer hohen Rentabilität“, erläutert Dr. Claus Deblitz von Braunschweiger Thünen-Institut, wo das agri benchmark Pig koordiniert wird. Betriebe in Brasilien hätten die geringsten Produktionskosten, gefolgt von Russland, Kanada, Europa und Asien.
China steht im Fokus des Schweinefleischhandels
Der weltweite Handel mit Schweinefleisch konzentriert sich weiter auf China. Im Jahr 2016 führten fünf der größten Exportströme nach China und nur zwei der Top-10-Handelsströme waren innerhalb der EU. Im Jahr 2014 führte dagegen nur ein Exportstrom von Deutschland nach China und sechs der Top-10-Handelsströme verliefen innerhalb der EU.
Steigender Fleischkonsum in China
In den Jahren von 2014 bis 2016 hat Deutschland die Exporte nach China beinahe verdoppelt. Auch Spanien, Dänemark sowie die USA nutzten den expandierenden Markt in China, um ihren Außenhandel auszuweiten. Der stetig steigende Inlandsverbrauch an Schweinefleisch sowie die fehlende inländische Produktion sind weiterhin die Hauptgründe für die hohen Importe Chinas. Allerdings sei den Agrarökonomen zufolge ein Umbau der chinesischen Schweinehaltung zu moderneren, größeren und umweltfreundlicheren Sauen- und Mastschweinehaltungen zu beobachten. Wie dies den globalen Handel mit Schweinefleisch beeinflusse, sei derzeit aber noch unklar.
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