Das Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome Virus (PRRSV) verursacht nach wie vor weltweit erhebliche wirtschaftliche Verluste. Die Infektion ist schwer zu kontrollieren. Während in Deutschland vor allem das Ziel verfolgt wird, einen positiv-stabilen PRRS-Status in den Betrieben durch die Impfung zu erreichen, beschreitet Dänemark einen anderen Weg in der PRRS-Kontrolle.
Dänemark: Zwei Drittel der Sauenbetriebe sind PRRS-negativ
In Dänemark gibt es heute viele Betriebe mit dem Status PRRS-negativ, wie der dänische Tierarzt Paul-Henning Rathjen berichtet. Das betreffe etwa zwei Drittel der Sauen- und Ferkelaufzuchtbetriebe. Bei den Mastbetrieben sei die Zahl nicht genau bekannt, sie sei jedoch niedriger.
Einen Grund für die hohe Zahl PRRS-negativer Betriebe sieht der Tierarzt im Konzept „Spezifisch Pathogen-Frei“ (SPF). SPF-Danmark bietet 7-kg- beziehungsweise 30-kg-Ferkel aus Sauenbeständen mit deklariertem Gesundheitsstatus an. Über das SPF-Internetportal kann man über die Betriebsnummerneingabe genau sehen, wie der Gesundheitsstatus der Betriebe ist, von denen man die Ferkel bekommt.
Tiergesundheit wird hier finanziell belohnt: Es gibt 3 bis 5 Euro mehr je 30-kg-Ferkel, wenn es PRRS-negativ ist. In der heutigen Zeit, wo der Export schwächelt und die Futterkosten explodieren, lohnt sich dieser Bonus umso mehr.
PRRS-Bekämpfung: Schweinehalter, Tierärzte und Schlachter ziehen an einem Strang
Um den Status PRRS-negativ zu erreichen, ziehen in Dänemark alle an einem Strang: Schweinebetriebe, Tierärzte, Danish Crown – das Unternehmen schlachtet rund 80 Prozent der Schweine in Dänemark – SPF-Danmark, Forschungsinstitute und Überwachungsbehörden. Im Gespräch ist derzeit laut Rathjen auch ein verpflichtendes PRRS-Testprogramm, bei dem sich alle Betriebe testen müssten und der PRRS-Status bekannt wäre. Dies warte aber noch auf die Zustimmung durch die Politik. Trotzdem erhöhe sich der Druck in Richtung PRRS-negativ.
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten alle Beteiligten nach einem strengen Impf- und Biosicherheitskonzept. Bewährt hat sich hier Rathjen zufolge das Konzept „Load-Close-Homogenize", sinngemäß übersetzt so viel wie Einstallen, Schließen, Gleichschalten. Ziele sind die Herdenstabilität und der negative PRRS-Status.
Dazu habe man immer den Satz „Give the virus nowhere to go" im Hinterkopf. Das bedeute, dass alle Tiere im Betrieb immunisiert sein sollten, damit das Virus keine naiven Tiere finden kann. Das Load- Close-Homogenize-Konzept helfe laut Rathjen dabei, da sich so ein stabiler PRRSV-Status in einer Zuchtherde vor dem Zuführen neuer PRRSV- negativer Tiere erreichen lasse. Mit diesem Modell könne das PRRS-Virus vollständig aus großen Zuchtsauenherden eliminiert werden, ohne dass es zu erheblichen Produktionsverlusten komme.
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