Die Übernahme von Tican durch Tönnies, der Großbrand in Paderborn, die Insolvenz von Vogler und der Exportboom nach China haben die Schlachtbranche in 2016 durchgewirbelt. Die Konzentration in der Branche steigt jedoch weiter, wie das ISN-Schlachthofranking 2016 zeigt.
10. Düringer Fleisch
Neu in den Top Ten taucht das Düringer Fleischkontor auf. Hier stiegen die Schlachtungen nach turbulenten Jahren um über 15 Prozent (%) auf 0,96 Mio. Tiere. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf den Einstieg der Firma Willms Fleischwaren GmbH, die zum Ende des Jahres 2015 die Mehrheitsanteile übernommen hatten.
9. Simon-Fleisch
Simon-Fleisch aus Wittlich in Rheinland-Pfalz steigerte seine Schweineschlachtungen um 1 Prozent auf 1,04 Mio. Tiere in 2016.
8. Tummel
Moderat wachsen konnten das Familienunternehmen Tummel aus dem westfälischen Schöppingen. Tummel schlachtete 2016 1,55 Mio. Schweine. Das waren 2,6 Prozent mehr als 2015.
7. Böseler Goldschmaus
Positiv entwickelte sich die Erzeugergemeinschaft Böseler Goldschmaus aus Garrel und steigerte die Anzahl der geschlachteten Tiere auf 1,77 Mio.
6. Vogler Fleisch
2016 zeichnete sich das Schicksal von Vogler Fleisch bereits ab mit einem Schlachtminus von 12 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte der Schlachter nicht mehr im Ranking vertreten sein. Vogler Fleisch musste im vergangenen Herbst erst in die Planinsolvenz und später in die reguläre Insolvenz gehen.
5. Müller Gruppe
Mit einer Steigerung der Schlachtungen um beachtliche 12 % auf 2,1 Mio. Schweine konnte auch die süddeutsche Müller Gruppe gegen den Trend wachsen.
4. Danish Crown
Danish Crown belegt mit dem Standort in Essen/Oldenburg weiterhin den vierten Rang und konnte die in den Vorjahren verlorenen Marktanteile zurückgewinnen. Der Schlachter steigerte sein Volumen um knapp 15 Prozent im Vergleich zu 2015.
3 Mio. Schweine schlachtete Danish Crown in 2016.
3. Westfleisch
Das konzernweite Programm zur Kostensenkung, das aufgrund der Verluste in 2015 aufgelegt wurde, scheint bereits Früchte zu tragen. In 2016 konnte Westfleisch die Verlustzone wieder verlassen. Neben der Kostensenkung profitierte man vom Boom der Nachfrage nach deutschem Schweinefleisch in China. Insgesamt wurden die Schlachtungen auf 8 Mio. Schweine gesteigert.
2. Vion
Vion konnte seine Schweineschlachtungen leicht steigern von 8,76 Mio. Schweinen in 2015 auf 8,87 Mio. in 2016. Bei der Nummer zwei im Markt läuft das Restrukturierungsprogramm weiter auf Hochtouren. Bereits seit Jahren werden unrentable Standorte, wie zuletzt in Zeven, geschlossen und interne Prozesse optimiert. Rentable Standorte, die z.B. über eine Chinazulassung verfügen, werden modernisiert.
1. Tönnies
Erstmals in der Firmengeschichte ist die Anzahl der Schweineschlachtungen mit 16,2 Millionen Tieren Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben und konnte nicht gesteigert werden. Mit der Übernahme von Tican stand die weitere Internationalisierung im Fokus des Schlachters. Der Marktanteil von Tonnies liegt bei 27,3 Prozent in Deutschland.
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