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Aus der Wirtschaft

Restriktionen wegen PEDV-Epidemie in den USA

am Freitag, 18.04.2014 - 07:25 (Jetzt kommentieren)

Bonn - Das Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) breitet sich in den USA weiter aus. Nach Mexiko haben nun weitere Länder Restriktionen beschlossen.

China als wichtigster Kunde der USA in diesem Marktbereich und Japan kündigten laut US-Medienberichten zu Monatsbeginn an, so lange keine Einfuhrerlaubnis zu erteilen, bis sie mit der Regierung in Washington Vereinbarungen zu den US-Testverfahren für PEDV unterzeichnet hätten. Ferner erwarte China für jedes Tier den Nachweis, dass es aus einem PEDV-freien Betrieb komme.
 
In Brasilien erteilte die Regierung der Forderung heimischer Schweinehalter nach einem Importstopp für lebende Schweine aus den USA zwar eine Absage, sicherte der Branche aber eine Verstärkung der Schutzmaßnahmen zu. Jedes einzelne Tier werde künftig die ersten 30 Tage im Land in Quarantäne gehalten und auf den Virus untersucht. Eine Einfuhr sei außerdem nur noch mit der Genehmigung des Landwirtschaftsministeriums in Brasília möglich.

13.653 Schweine für China

Mexico hatte bereits im vorigen Sommer den Import lebender Schweine aus den USA eingeschränkt und genauere Untersuchungen eingeführter Tiere angeordnet. In der Folge rutschte damals der Absatz lebender US-Schweine in dem zentralamerikanischen Land, das zuvor der größte Abnehmer war, laut Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) von 26.793 Tieren im Jahr 2012 auf 7.574 Tiere im vorigen Jahr ab. Als Konsequenz daraus positionierte sich 2013 China mit insgesamt 13.653 Tieren auf Platz eins der wichtigsten Absatzgebiete für lebende Schweine aus den USA, von denen im vorigen Kalenderjahr international 34.004 Tiere vermarktet wurden. Nach Brasilien und Japan gingen Ressortangaben zufolge 2013 jeweils gut 1.000 Tiere.

Kaum Handel mit der EU

In der EU galt wegen Hygienegründen noch bis Februar des vergangenen Jahres ein Importverbot für lebende Schweine aus den USA. Nach dem Wegfall des Verbots kam der Handel allerdings nicht in Gang. Deutschland schloss als eines von wenigen EU-Ländern Geschäfte ab und kaufte nach USDA-Informationen 2013 insgesamt 195 Tiere in den USA ein.

Mehr als die Hälfte der Bundesstaaten betroffen

Seit Bestätigung von PEDV in den USA vor etwa einem Jahr hat die US-Vereinigung von Tierärzten, die auf Schweine spezialisiert sind, in zusammen 27 Bundesstaaten bislang insgesamt 5.270 Fälle der für Ferkel meist tödlich verlaufenden Krankheit verzeichnet. Die Zahl bisher an dem Virus gestorbener Tiere wird auf landesweit fünf Millionen geschätzt. Das USDA nannte im März die PEDV-Epidemie als zentralen Grund für eine Absenkung seiner Prognose zur US-Schweinefleischproduktion im laufenden Jahr, die nach Einschätzung der Experten mit 10,6 Millionen Tonnen rund 100.000 Tonnen niedriger ausfallen dürfte als zunächst erwartet.
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