Roggen wächst vorzugsweise auf ertragsschwachen sandigen Böden und trockenen Standorten in Nordeuropa. Wird mehr Roggen angebaut und verfüttert, könnten Probleme im Pflanzenbau und in der Tierproduktion verringert werden.
Ein gemeinsames Fütterungsprojekt von Wissenschaft und Wirtschaft, das vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert wird, soll neue Erkenntnisse bringen. Denn Schweinehalter suchen verstärkt nach neuen Methoden, wie sie ihre Tiere gesund und nachhaltig füttern können.
Mehr Roggen, weniger Sojaimporte
Laut Prof. Dr. Josef Kamphues, Tierärztliche Hochschule Hannover, stellen neue Erkenntnisse in der Humanernährung den Roggen in den Fokus der Tierernährung.
Außerdem habe der Roggen ackerbauliche Vorteile: Er sei wasser- und stickstoffeffizienter als andere Getreidearten. Er gewinne an Bedeutung, wenn Flächen weniger stark gedüngt werden sollen. Und, Roggen stehe für den heimischen Futteranbau und könne zum Teil Soja aus Übersee ersetzen.
Schutz vor Salmonellen und Ebergeruch
In bereits gelaufenen Untersuchungen, von denen wir hier berichtet haben, kamen Wissenschaftler außerdem zum Ergebnis, dass Roggen in der Schweinefütterung Salmonellen reduziere.
Zudem stellte man bei der Fütterung an Jungeber eine Verringerung des Geruchsbestandteils Skatol fest.
Der höhere Anteil an Ballaststoffen sorgte insgesamt für eine gute Verdauung. Bestimmte Inhaltsstoffe wie Inulin, Polyfructane und Arabinoxylane würden laut Prof. Dr. Josef Kamphues im Dickdarm zu einer vermehrten Bildung von Buttersäure führen. Diese habe einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit und das Immunsystem.
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