In der Tagespresse wurde in der letzten Woche ausgiebig über ein neues, angeblich gefährliches Virus mit Zoonosepotential berichtet. Auslöser dafür war, dass Forscher der University of North Carolina in Chapel Hill einen Bericht über das Swine Acute Diarrhoe Syndrome Coronavirus kurz SADS-CoV veröffentlichten. Die Wissenschaftler fanden dabei heraus, dass das Virus auch menschliche Zellen infizieren kann.
Das breite Wirtsspektrum bereitet den Forschern dabei die größte Sorge. Zudem ist noch nicht bekannt, über welchen Weg das Virus die Zellen angreift und welche menschlichen Zellen besonders anfällig sind. Bekannt ist nur, dass Leber-, Magen- und Darmzellen besonders anfällig sind.
Schwere Brechdurchfälle bei Ferkeln
Das Schweine-Coronavirus SADS-CoV, wurde erstmals 2016 in chinesischen Schweinebeständen entdeckt. Dort verantwortete es eine Reihe von Krankheitsausbrüchen bei Schweinen. Infizierten Ferkel mit einem Alter von unter sechs Tagen starben zu 90 Prozent.
Genau wie das SARS-CoV 19 löst ein zoonotischer Erreger die Krankheit aus. Zudem zählt es zu den potenziellen Hochrisiko- Coronaviren. Als wahrscheinlichste Quelle sehen die Forscher auch hier Fledermäuse an.
Bis jetzt keine infizierten Menschen registriert
Laut Friedrich-Loeffler-Institut gibt es derzeit keine Berichte über Infektionen beim Menschen und daher auch keine Daten zu einer möglichen Antikörperbildung bei Kontakt mit infizierten Tieren. Den zoonotischen Charakter des Virus einzuschätzen ist daher schwer. Zudem weist das FLI darauf hin, dass viele Erreger in vitro häufig eine höhere Infizierbarkeit besitzen.
Allerdings kann die eigentliche Empfänglichkeit der Erkrankung im Wirt deutlich geringer ausfallen. Die Infektion von Zellen außerhalb des Wirtes ist aus Sicht des Instituts nicht mehr als ein erster, vager Verdacht. Allerdings müsse man die Entwicklungen weiterhin genau beobachten und schnellstmöglich weiter untersuchen.
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