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Mit dem Hoftierarzt unterwegs

Salmonellen in der Ferkelzucht mittels Impfung in den Griff bekommt

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am Freitag, 16.12.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Nach einem Salmonellenausbruch in der Ferkelaufzucht ist es einem Landwirt mithilfe der Impfung und konsequenter Hygiene gelungen, den Erreger nachhaltig von der Sau bis zum Mastschwein in den Griff zu bekommen.

Heute blicken wir auf einen Fall, der zeigt, dass es mitunter eines langen Atems bedarf, um Erreger wie Salmonellen nachhaltig in den Griff zu bekommen. Im Mittelpunkt steht ein Ferkelerzeugerbetrieb, der im geschlossenen System bewirtschaftet wird und auch die Jungsauen selbst remontiert.

Der Betrieb hat einen hohen Gesundheitsstatus und auch das Hygienemanagement ist auf einem sehr guten Niveau: Es wird in allen Betriebsteilen eingeduscht und betriebseigene Kleidung verwendet. Die Abteile werden im Rein-Raus-Verfahren bewirtschaftet und nach jedem Tierverkehr gereinigt und desinfiziert. Der Transport der Tiere erfolgt mit einem betriebseigenem Viehtransporter.

Schwer therapierbare Durchfälle durch Salmonellen

Die Probleme begannen vor einigen Jahren. In der Ferkelaufzucht traten plötzlich starke und schwer therapierbare Durchfälle mit Verlusten und Kümmern auf. Typisch erkrankte Ferkel wurden in einem Labor untersucht. Die Diagnose lautete: klinische Salmonellose, verursacht durch den Erreger Salmonella Typhimurium. Zeitgleich rutschte ein Teil der angegliederten Mastbetriebe in der QS-Kategorisierung von Kategorie II sogar in Kategorie III. Auch der Salmonellenstatus der Basiszuchttiere hatte sich mit etwa 30 Prozent positiver Proben deutlich verschlechtert.

Gegen Salmonellen geimpft und die Hygiene optimiert

Um die Salmonellen in den Griff zu bekommen, wurde als erste Maßnahme die Reinigung und Desinfektion der Stallabteile mehrmalig überprüft und optimiert. Ein zwingender Schuhwechsel vor jedem Abteil in der Ferkelaufzucht wurde umgesetzt und die Schadnagerbekämpfung intensiviert. Auch die Tierwege wurden genau analysiert und angepasst.

Da auch bei den Altsauen serologisch eine hohe Salmonellenbelastung festgestellt wurde, wurde die Impfung gegen Salmonella Typhimurium eingeführt. Die Sauen wurden sechs und drei Wochen vor der Geburt geimpft. Auch die Jungsauen aus der belasteten Aufzucht wurden vor dem Belegen und Eingliedern in die Herde zweimalig vakziniert. Ziel war es, die Salmonellenausscheidung unter Stress (zum Beispiel bei der Geburt oder beim Eingliedern) zu minimieren. Die Wiederholungsimpfung der Sauen erfolgt bis heute in jedem Zyklus drei Wochen vor dem Abferkeln.

Zusätzlich war die zeitweise Ferkelimpfung gegen Salmonellen entscheidend für den nachhaltigen Erfolg. Denn die Antikörper in der Sauenmilch (passive Immunisierung) schützen die Tiere nur bis zum Absetzen. So wurden alle Ferkel vor dem Einstallen in die Ferkelaufzucht zweimalig oral mittels Drencher geimpft, um das Risiko einer Infektion im Flatdeck zu minimieren.

Salmonellen erfolgreich bekämpft

Die Maßnahmen zeigten schnell Erfolg. Schon die ersten geimpften Tiere hatten nach dem Einstallen in die Ferkelaufzucht keinen Durchfall mehr. Nach einem halben Jahr wurden nur noch die künftigen Jungsauen als Ferkel oral geimpft. Letztlich konnte der Erregerdruck in der Ferkelaufzucht deutlich reduziert werden. Dies belegt das regelmäßige Salmonellenmonitoring. Es dauerte jedoch etwa drei Jahre, bis kein Salmonella-Typhimurium- Feldstamm mehr im Flatdeck nachgewiesen wurde.

Der Erfolg der Maßnahmen zeigte sich auch darin, dass die angegliederten Mastbetriebe etwa zwei Jahre nach dem Salmonellenausbruch im Sauenbetrieb wieder in Kategorie I eingestuft wurden. Dieser Status konnte bis heute gehalten werden.

Mit Material von Dr. Tesfaye Worku, Agro-Vet GmbH Mühlhausen

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