Ein Landwirt aus dem Landkreis Wittmund in Niedersachsen muss seinen gesamten Schweinebestand töten. Betroffen sind rund 6.000 Tiere. Ursache für die Erkrankung der meisten seiner Schweine ist nach Angaben des NDR eine Infektion durch Salmonellen. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hatte die Salmonellen und Schimmelpilzgifte im aus der Ukraine stammenden Futtermais erst nach der Erkrankung der Tiere festgestellt.
Offen bleibt die Frage, woher die Verunreinigungen im Futter stammen. Nach Ansicht des Landwirts wurde das Futter bereits verseucht geliefert. Demgegenüber stehen allerdings die negativen Ergebnisse der Proben, die bei der Einfuhr des Futters im Braker Hafen entnommen worden sind. Als das Futter im vergangenen Dezember dort ankam, soll es NDR-Berichten zufolge einwandfrei gewesen sein. Das stellten sowohl Kontrolleure des Hamburger Importeurs ADM Germany als auch Stichproben des LAVES fest. Es seien keine Salmonellen und Schimmelpilzgifte nachgewiesen worden und auch die, bei der Behörde gelagerten Futtermittelproben, wiesen nach vier Wochen keine Verunreinigungen auf.
Futter auf dem Betrieb verunreinigt?
Das Veterinäramt Jade-Weser vermutet die Ursache für die Verunreinigungen auf dem Betrieb selbst. "Listerien und Salmonellen gibt es überall. Aber bei mangelnder Hygiene breiten sie sich besonders gut aus", sagte eine Sprecherin des LAVES. Auch der Hamburger Futtermittelimporteur ist von dieser Erklärung für die Futtermittelverunreinigung überzeugt. Das Futter sei auch an andere Kunden geliefert worden, bei denen es keine Beschwerden gab.
Ob der Landwirt nun selbst Schuld an den Verunreinigungen trägt, dafür gibt es abschließend keinen Beweis. Trotzdem steht er nun vor der Tötung seines gesamten Schweinebestands. Rund 1.000 Tiere musste er nach eigenen Angaben bereits töten lassen. 5.000 weitere werden in den nächsten Tagen geschlachtet - davon auch viele tragende Sauen. Mit diesem Schritt werde der Landwirt die Schweinehaltung komplett aufgeben, erklärte er gegenüber dem NDR.