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Sauenfütterung

Sauenhaltung: Erfolgreiche Futterstrategien rund um die Geburt

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am Freitag, 13.01.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Die Transferfütterung der Sau wird heute als Weg gesehen, die Nährstoffversorgung und die Gesundheit der Tiere rund um die Geburt zu optimieren.

Der Übergang zwischen Tragezeit und Laktation berührt zwei Fütterungsphasen mit stark unterschiedlichem Bedarf. Der Futterwechsel ist daher so zu gestalten, dass er möglichst wenig physiologische Anpassungsleistung von den Sauen verlangt.

Im Gegensatz zur Milchkuh hat sich eine Transferfütterung der Sauen bislang jedoch nicht durchgesetzt – vom Einsatz spezieller Geburtsfutter einmal abgesehen. Grund sind die meist fehlenden technischen Voraussetzungen für die Gabe eines zusätzlichen Futters oder einen gleitenden Übergang durch Verschneiden.

Diese Ansprüche muss die Fütterung um die Geburt erfüllen

Dabei muss die Fütterung rund um die Geburt heute zum Teil folgende konkurrierende Ansprüche erfüllen: 

  • Sie muss den Energie- und Nährstoffbedarf von Sauen (Reserven) und Ferkeln (Geburtsgewichte) decken mit dem Ziel einer optimalen Geburt und Laktation.
  • Sie soll den Stoffwechsel und die Gesundheit der Sauen unterstützen (zum Beispiel Vermeiden von MMA-Erkrankungen).
  • Sie soll dazu beitragen, nekrotische Entzündungen bei neugeborenen Ferkeln (SINS-Syndrom) zu reduzieren.

In einer Praxisstudie im sächsischen Lehr- und Versuchsgut Köllitsch wurde untersucht, wie sich die Fütterung der Sauen in diesem Zeitraum optimieren lässt und wie sich eine zeitlich unterschiedliche Futterumstellung vom Trage- auf das Laktationsfutter auswirkt. Zudem wurde überprüft, welchen Einfluss verschiedene Futterzusatzstoffe auf das Geburtsverhalten der Sauen sowie auf nekrotische Veränderungen der Ferkel haben. Zum Einsatz kamen hier Polyphenole, Toxinbinder und rohfaserreiche Ergänzungsfuttermittel.

Sau braucht ausreichend Nähstoffe für die Geburt

Unter anderem hat sich gezeigt, dass die restriktive Fütterung der Sauen zur Geburt heute eher kritisch zu sehen ist. Bei zeitiger Umstellung auf das energiereichere Säugefutter sind die Säugezunahmen und folglich auch die Absetzgewichte der Ferkel deutlich besser. Offensichtlich brauchen die Sauen eine ausreichende Futtermenge, um den Übergang von der anabolen zur katabolen Stoffwechsellage zu meistern. Auch um Verstopfungen und zu harten Kot zu verhindern, muss der Futterstrom in Gang bleiben.

Höhere Absetzgewichte entstehen meist aus dem Zusammenspiel von höherer Milchleistung und vitaleren Ferkeln, die diese Milch auch abrufen. Für die Ferkelvitalität entscheidend sind die individuellen Geburtsgewichte und die Geburtsgeschwindigkeit. Letztere hängt vor allem von der Energieversorgung der Sauen ab. Entscheidend ist, dass ausreichend Nährstoffe – vor allem Calcium und Energie – gebraucht werden, um die langen Geburten von oft 6 Stunden und mehr zu überstehen und dass der Stoffwechsel sich anpassen kann.

Sauen brauchen auch ausreichend verdauliche Faser

Um die Sauen ausreichend mit Energie zu versorgen und gleichzeitig Verstopfungen im Geburtszeitraum zu vermeiden, brauchen die Tiere einen ausreichenden Anteil verdaulicher Faser von 30, besser 40 Prozent des Faseranteils. Die verdauliche Faser hält während der anstrengenden Geburt den Blutzucker besser hoch als Stärke.

Zu empfehlen sind letztlich aufeinander abgestimmte Trage- und Säugefutter, die aus den gleichen Komponenten aufgebaut sind und sich in den wichtigen Nährstoffen Energie, Faser und vor allem Calcium stark genug unterscheiden. Gut geführte Betriebe lassen solche Futter in der Woche vor der Geburt durch Verschneiden aufeinander zulaufen. Am Tag der Geburt besteht die in der Menge auf das notwendige Maß reduzierte Ration aus 60 Prozent Laktations- und 40 Prozent aus Tragefutter.

Mit Material von Dr. Eckhard Meyer, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), Köllitsch

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