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Aus der Wirtschaft

Schlachter setzen Hauspreise runter

am Freitag, 17.07.2015 - 12:46 (Jetzt kommentieren)

Die Schweinepreise schafften es zuletzt einfach nicht nach oben. Einer leichten Preiserholung Mitte Juli setzten einige große Schlachter niedrigere Hauspreise entgegen und ab ging es wieder nach unten.

Begründet wurde dies mit dem im Vergleich zur Nachfrage großen Angebot am Fleischmarkt, wie Dr. Olaf Zinke, Marktexperte beim agrarmanager, erklärt. Das Angebot an Schlachtschweinen ist zuletzt zurückgegangen und fällt Mitte Juli zum ersten Mal seit Wochen etwas kleiner aus als im vorigen Jahr.
 
Für Deutschland erwartet die EU-Kommission in ihrer aktuellen Produktionsschätzung ab dem zweiten Halbjahr 2015 einen deutlichen Rückgang der Schlachtung unter das Niveau des Vorjahres. Bislang war davon jedoch noch nichts zu spüren. Sollte das Angebot und damit die Schlachtung jedoch weiter zurückgehen, könnte dies den Preisen schneller als gedacht nach oben helfen. Allerdings
  • ist zu diesem Zeitpunkt die Schweineproduktion auch aus saisonalen Gründen am kleinsten und
  • zum anderen könnte die jüngste Hitzewelle das Produktionswachstum nur vorübergehend gebremst haben.

VEZG-Preis geht wieder um zwei Cent zurück

In der zweiten Juliwoche (15. Juli) wurde der bis zum nächsten Mittwoch (22. Juli) geltende VEZG-Preis für Schlachtschweine um zwei Cent auf 1,40 Euro je kg SG nach unten gesetzt. Die Preispanne lag bei der aktuellen Notierung unverändert zwischen 1,40 und 1,45 Euro je kg SG.
 
Bei der ISN-Internet-Auktion am Dienstag (14. Juli) hatte man die die Schweine zu einem ein Cent niedrigeren Preis mit 1,45 Cent gehandelt. Die Preisspanne lag zwischen 1,44 Euro/kg und 1,46 Euro/kg. Bei der Auktion wurden allerdings nur 45 Prozent (%) der angebotenen Schweine auch verkauft. Am vorigen Freitag war der Preis auf der ISN-Auktion bereits um zwei Cent auf 1,46 Euro zurückgegangen. 

Schlachtzahlen jetzt kleiner als 2014

Die Zahl der wöchentlich geschlachteten Schweine nahm in der letzten vom BLE gemeldeten Abrechnungswoche bis 12. Juli relativ deutlich ab und lag damit erstmals seit sechs Wochen leicht unter der Schlachtmenge aus dem Vorjahr. Mit 909.972 geschlachteten Schweinen wurden 4,0 % weniger Tiere abgerechnet als in der Woche davor (947.484). Damit war die aktuelle Schlachtmenge 0,7 % kleiner als in der vergleichbaren Vorjahreswoche (915.609).
 
Die Zahl der geschlachteten Sauen war in der aktuellen Woche bis 12. Juli mit 15.744 Tieren 6,5 % kleiner als in der vorigen Woche (16.883) und zehn Prozent kleiner als die Sauen-Schlachtung im vorigen Jahr (17.443) zu diesem Termin. 

Schweinepreise 31 Cent niedriger als 2014

Der von den Schlachtunternehmen in der Abrechnungswoche bis zum 12. Juli durchschnittlich an die Landwirte ausgezahlten Preis für Schweine der Handelsklasse S lag bei 1,46 Euro/kg SG. Im Vergleich zur Vorwoche zuvor (bis 05. Juli) waren die Auszahlungspreise für S-Schweine damit einen Cent höher.
 
Schlachtsauen (M) wurden in der Schlachtwoche bis zum 12. Juli mit 0,97 Euro/kg SG abgerechnet und damit zu unveränderten Preisen. Im Vergleich zum letzten Jahr (1,38) sind die Preise für Schlachtsauen derzeit 41 Cent niedriger.
 
Terminmarkt erwartet Preiserholung
 
Am Terminmarkt in Frankfurt (Eurex) lagen die Preiserwartungen für den Augustkontrakt am Donnerstag (16.07) bei knapp 1,53 Euro und damit unverändert zur vorigen Woche (1,53) und 13 Cent über dem aktuellen Kassapreis. Der September wurde mit 1,50 Euro gehandelt und damit eben so teuer wie letzte Woche (1,50) und der Oktobertermin steht ebenfalls unverändert auf 1,52 Euro. 
 
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