Die Verhandlungen über die Abnahme von Schweinen aus der von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Region rund um Emsbüren gestalten sich weiter schwierig. „Die Schlachtunternehmen arbeiteten daran, die Tiere abzunehmen, aber dazu ist es notwendig, dass sie auch eine Möglichkeit der Verarbeitung haben“, sagte Heike Harstick, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Fleischwirtschaft. Weil diese Tiere nur zu bestimmten Produkten verarbeitet werden dürfen, sei das jedoch schwierig.
Für Tiere aus der Sperrzone gelten Einschränkungen
Für die rund 200.000 Schweine aus der Sperrzone gelten Auflagen. Sie dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung zu anderen Betrieben in der Überwachungszone oder zur Schlachtung gebracht werden.
Die Einschränkungen gelten nach Vorgaben der EU-Kommission bis 14. Oktober. Bis dahin müsse für rund 100.000 Tiere die Schlachtung organisiert werden, da sie nicht gleichzeitig mit Tieren außerhalb der Zone geschlachtet und verarbeitet werden dürfen. Die betroffenen Schweine müssen von anderen Tieren gesondert geschlachtet werden, zudem muss das Fleisch erhitzt werden.
Erst zwei Schlachthöfe nehmen die Schweine ab
Bislang hätten sich erst zwei Schlachthöfe zur Abnahme der Tiere bereit erklärt, sagte der Präsident des Kreislandvolkverbands Emsland, Georg Meiners. Damit seien rund 2.500 Tiere geschlachtet worden. Es müssten aber 5.000 bis 8.000 Tiere pro Woche sein. Die Landwirtinnen und Landwirte seien verzweifelt, dass sie die Schweine nicht rechtzeitig aus dem Stall bringen können.
Nun gibt es noch die Hoffnung, dass die EU-Kommission die dreimonatige Sperrfrist verkürzt. Das Fleisch der Tiere lässt sich nur zu Konserven, Brühwürstchen oder Frikadellen verarbeiten. „Das Problem ist auch, dass Afrikanische Schweinepest beziehungsweise eine Tierseuche leider immer einen Makel haben kann“, so Harstick. Markenhersteller könnten daher um ihren Ruf fürchten, wenn sie das Fleisch verarbeiten.
Schutzzone im Emsland aufgehoben
Eine gute Nachricht gab es immerhin vor wenigen Tagen: Der Landkreis Emsland konnte die Schutzzone um den Ausbruchsbetrieb in Emsbüren wieder aufheben. Sie wird nun Teil der Überwachungszone. Sie hat einen Radius von 10 km. In den vergangenen Wochen wurde intensiv beprobt, aber es habe keine neuen ASP-Fälle gegeben. Zudem ist die amtliche Abnahme einer ersten Reinigung und Desinfektion des betroffenen Betriebes zwischenzeitlich erfolgt.
Nun könnten im ehemaligen Bereich der Schutzzone teilweise Schutzmaßnahmen entfallen. Nach behördlicher Genehmigung dürfen zum Beispiel auch Ferkel aus dem Bereich transportiert werden. Außerdem ist eine Verplombung der genehmigten Tiertransporte zur Schlachtung nicht mehr erforderlich.
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