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Tönnies und Co.

Schlachthofranking 2022: Die zehn größten Schlachtbetriebe

Schweinefleisch in einem Schlachthof
am Mittwoch, 17.05.2023 - 09:38 (Jetzt kommentieren)

Die ISN präsentierte wieder ihre Übersicht über die Schlachtbranche 2022. Das Schlachthofranking zeigt die Top 10 der deutschen Schweineschlachtbetriebe.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. (ISN) brachte auch in diesem Jahr wieder eine Übersicht über die Schlachtbranche heraus. Das Schlachthofranking 2022 listet unter anderem die Top 10 der deutschen Schweineschlachtbetriebe auf.

Wie bereits in den beiden Jahren zuvor stand die deutsche Schweinefleischbranche auch 2022 vor großen Herausforderungen, so die ISN. Wie tiefgreifend die Veränderungen seien, mache das Minus von 9,2 % bei den Schweineschlachtungen im Vergleich zu 2021 deutlich. Einen solchen Einbruch habe es seit Beginn der Aufzeichnungen nicht annähernd gegeben. Alles deute auf weitere starke Rückgänge hin.

Weniger einheimische Schlachtschweine: Mehr Importe aus dem Ausland  

Einige Schlachtunternehmen reagierten auf die geringen Angebotsmengen aus dem Inland mit einer Steigerung der Importe. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,23 Mio. Schweine aus dem Ausland geschlachtet. Das waren etwa 6,6 % mehr als im Vorjahr. Allerdings sei hier zu beachten, dass die Importe in den Jahren zuvor und vor allem während des Schweinestaus massiv zurückgegangen waren.

Die zehn größten Schlachtbetriebe mussten im vergangenen Jahr teilweise erhebliche Rückgänge hinnehmen. Der Anteil der Top-10-Betriebe am Gesamtmarkt stieg jedoch um 0,9 Prozentpunkte auf 82,0 % an. Trotz der hohen Marktdynamik gab es kaum Positionsveränderungen im Top-10-Ranking.

Schlachthofranking: Tönnies, Westfleisch, Danish Crown und Co.

  1. Tönnies: Weiterhin an der Spitze - mit 14,79 Mio. Schweineschlachtungen. Obwohl das etwa 1,2 Mio. Schlachtungen weniger als im Vorjahr waren, konnte Tönnies seinen Anteil am Gesamtmarkt steigern und liegt mittlerweile bei einem Marktanteil von 31,4 % (+ 0,6 Prozentpunkte zum Vorjahr).
  2. Westfleisch: 6,51 Mio. Schlachtungen. Das waren etwa 750.000 bzw. 10,3 % weniger als im Vorjahr. Insgesamt verfügt das Unternehmen damit nun über einen Marktanteil von etwa 13,8 % (- 0,2 Prozentpunkte zum Vorjahr).
  3. Vion: Deutlichster Rückgänge bei den Schlachtzahlen unter den Top-10-Betrieben. Das Minus zum Vorjahr betrug 1,2 Mio. Schweine bzw. 17,1 %. Der Marktanteil schrumpfte dadurch um 1,2 Prozentpunkte auf 12,3 %.
  4. Danish Crown: Einzige Steigerung bei den Schlachtzahlen. Mit 3,03 Mio. Schweinen wurden ca. 90.000 bzw. 2,9 % mehr geschlachtet als im Vorjahr.
  5. Müller Fleisch: Schlachtzahlen entwickelten sich mit einem Minus von etwa 10 % ähnlich wie der Gesamtmarkt.
  6. Böseler Goldschmaus: Rückgang der Schlachtungen von 5,5 %
  7. Tummel: Konnte nach eigenen Angaben die Schlachtzahlen aus dem Vorjahr halten.
  8. Steinemann: Rückgang der Schlachtungen von 3,5 %.
  9. Manten: Konnte die Schlachtungen um 4,1 % steigern und so in die Top-10 aufsteigen.
  10. Simon-Fleisch: Rückgang der Schlachtungen von 2,8 %.

Corona, Schweinepest, Inflation: Transformationen in der Schlachtbranche

ISN-Marktanalyst Klaus Kessing meint abschließend: “Die drastische Veränderung der Absatzmärkte – vor allem durch die Corona-Pandemie, die Afrikanische Schweinepest und die hohe Inflation infolge des Ukraine-Krieges, hat mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung mittlerweile den Anfang der Wertschöpfungskette, nämlich die Schweinehaltung, stark verändert.

Auch in der Schlachtbranche ist der Transformationsprozess in vollem Gange, weitere Anpassungen an die neuen Marktgegebenheiten dürften noch folgen.”

Mit Material von Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. (ISN)

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