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Aus der Wirtschaft

Schlechte Aussicht für höhere Schweinepreise

am Freitag, 19.12.2014 - 12:18 (Jetzt kommentieren)

Die Preise am Schweinemarkt bleiben auch weiterhin auf niedrigem Niveau. Ein sehr großes Schweineangebot lässt auch im ersten Quartal 2015 geringe Schweinepreise erwarten. Regelrecht abgestürzt sind diese Woche die Sauenpreise.

Wie die aktuelle Produktionsprognose der EU-Kommission für Deutschland zeigt, wird sich an den niedrigen Schweinepreisen wohl auch in den nächsten Monaten nichts ändern. Im ersten Quartal 2015 sind die erwarteten Schlachtzahlen in Deutschland jedenfalls höher als im Vorjahr. Damit ist auch die Gefahr eines Preisrückgangs größer als die Wahrscheinlichkeit eines Preisanstiegs, denn die Nachfrage dürfte sich zum Beginn des neuen Jahres eher abschwächen.
 
Diese Einschätzung zeigt sich auch in den sehr niedrigen und etwas rückläufigen Preiserwartungen am Terminmarkt. Regelrecht abgestürzt sind in dieser Woche die Sauenpreise.

VEZG-Preis verändert sich nicht

Am Mittwoch (17.12) dieser Woche wurde der diesmal bis zum Jahresende (31.12) geltende VEZG-Preis für Schlachtschweine nicht verändert und blieb bei 1,32 Euro/kg SG stehen. Eine Preisspanne gab es auch diesmal nicht, was die geringen Vermarktungsalternativen der Erzeugergemeinschaften erkennen lässt und die sehr gute Marktversorgung Angebot unterstreicht. Am Dienstag (16.12) hatten sich die Schweinepreise auf der Internetversteigerung der ISN mit 1,35 Ct nicht verändert. Damit liegt der Preis der ISN-Internetbörse 3 Ct über dem aktuellen VEZG-Preis. Diesmal konnten 96 % der auf der Auktion angebotenen Schweine auch verkauft werden. Die Preisspanne auf der Internetschweinbörse bleibt unverändert bei 1,34 Euro/kg bis 1,36 Euro/kg.
  • Schweinemarkt: Schlachtmenge bleibt auf Rekordhoch (12. Dezember) ...
Schlachtzahlen weiter auf Rekordstand

Die Zahl der geschlachteten Schweine erreicht in der Abrechnungswoche bis 14. Dezember den höchsten Stand des Jahres. Mit insgesamt 1.079.614 geschlachteten Tieren wurden nochmals etwas mehr Schweine abgerechnet wie in der Woche zuvor (1.070.944). Allerdings war die aktuelle Schlachtmenge 2,2 % kleiner die Rekordschlachtung in der vergleichbaren Vorjahreswoche (2013). Damit sind die Schlachtzahlen (trotz Rekord) erstmals seit 18 Wochen unter den vergleichbaren Vorjahreswert gefallen. In der Summe der ersten 50 Wochen des aktuellen Kalenderjahres 2014 (Januar bis 14. Dezember) ist die Zahl der insgesamt geschlachteten Schweine rund 1 Prozent größer als 2013. Die Zahl der geschlachteten Sauen ging in der letzten Woche (bis 14. Dezember) um 7 Prozent auf 17.704 Tiere zurück.
 
Sauenpreise fallen noch weiter

Der von den Schlachtunternehmen in der Abrechnungswoche bis zum 14. Dezember durchschnittlich ausgezahlte Preis für Schweine der Handelsklasse S lag bei 1,37 Euro/kg SG. Für Schweine der Handelsklasse E wurden den Landwirten 1,33 Euro/kg SG gezahlt. Im Vergleich zur Woche zuvor (bis 07.11) gingen die Auszahlungspreise für S-Schweine damit um 3 Ct zurück. Für E-Schweine wurden die Preise ebenfalls um 3 Ct gesenkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Schweinepreise zum aktuellen Abrechnungstermin (07. Dezember) rund 31 Ct niedriger. Im letzten Jahr (2013) gingen die Schweinepreise in der vergleichbaren Woche von 1,71 Euro/kg auf 1,67 zurück. Schlachtsauen (M) wurden in der aktuellen Schlachtwoche bis zum 14. Dezember 2014 mit 1,06 Euro/kg SG und damit nochmals zu 7 Ct niedrigeren Preisen abgerechnet.
 
Anfang 2015 bleiben die Aussichten schlecht

Am Terminmarkt in Frankfurt (Eurex) liegen die Preiserwartungen für den Januar 2015 weiter etwas unter dem Niveau dem aktuellen Schweinepreise (VEZG). Für Februar und März 2015 sind die Preiserwartungen ähnlich niedrig. Erst für den April rechnet man mit einer moderaten Preiserholung. Für den Januar 2015 erwartet man am heutigen Mittwoch (17.12) Schweinepreise von 1,30 Euro/kg und damit ebenso so viel wie letzte Woche (1,30), jedoch 2 Ct unter dem aktuellen Marktpreis. Für den Februar und den bleiben die Preiserwartungen diese Woche unverändert bei 1,31 Ct/kg und für den März 2015 legen die Terminmarktpreise um 2 Ct auf 1,33 Euro zu. Die Kurse für den April geben hingegen um 2 Ct auf rund 1,33 Euro nach. Erst im Mai rechnet man derzeit mit einem Anstieg der Preise auf 1,50 Euro.
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