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Das Schwein als Sensor für mehr Tierwohl nutzen

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am Donnerstag, 14.04.2022 - 05:00 (1 Kommentar)

Mit SmartPigHome soll ein interaktives, tierwohlorientiertes Sensorsystems entwickelt werden, das die Stimmung im Stall optimiert. Dr. Barbara Grabkowsky hat das Projekt konzipiert.

Frau Dr. Grabkowsky, welchen Hintergrund hat das Projekt SmartPigHome?

Die in den Vorgaben der neuen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) fixierten Haltungs- und Umgebungsbedingungen sind für Tierhalter eine große Herausforderung – vor allem wenn Schweinehalter zukünftig flächendeckend auf das Kupieren von Ferkelschwänzen verzichten müssen.

Gleichzeitig gelten Schweine als intelligent. Ihnen ist es in der konventionellen Haltung meist nur eingeschränkt möglich, ihre Bedürfnisse wie das natürliche Erkundungsverhalten auszuleben. Als Folge treten unerwünschte und krankhafte Verhaltensmuster wie Schwanz- und Ohrenbeißen auf. Sie sind von großer Bedeutung für die Tiergesundheit, das Tierwohl und letztlich auch für den ökonomischen Erfolg eines Betriebs.

Wie wollen Sie helfen?

Indem wir die Haltungsumgebung anreichern. Das soll dazu führen, dass die Anzahl und die Dauer von natürlichen Verhaltensmustern zunehmen und dass aversive Verhalten gegen Buchtengenossen abnimmt. Der Verbund Transformationsforschung Agrar Niedersachsen (trafo:agrar) will unter anderem eine zukunfts- und widerstandsfähige Nutztierhaltung mitentwickeln.

Gleichzeitig braucht die Branche dringend innovative und smarte Lösungen, um Themen wie das Halten von unkupierten Schweinen umzusetzen. So kam es zu der Idee, das Schwein selbst als Sensor zu nutzen und über die Deutung des Tierverhaltens aktiv die Lebensumgebung zu optimieren.

Welches Ziel hat SmartPigHome?

Wir wollen ein dynamisch agierendes System schaffen, das in schweinehaltenden Betrieben vorhandene Daten vernetzt und mit der Tieraktivität intelligent verknüpft. So möchten wir das Lebensumfeld der Tiere tiergerecht, vorsorgend und damit „smart“ gestalten, daher der Projektname SmartPigHome.

Durch das kontinuierliche Sammeln der Daten zusammen mit der punktuellen Tierbeobachtung des Landwirts und dem automatisierten Erheben von Tierverhalten können wir die „Stimmung“ im Stall 24/7 ausführlich erfassen und mithilfe einer künstlichen Intelligenz auswerten. Damit können kleinste Abweichungen im Verhalten der Schweine schon früh identifiziert werden – lange bevor etwas mit dem bloßen Auge im Stall sichtbar wird. So unterstützt SmartPigHome den Landwirt bei seiner Tierbetreuung bestmöglich.

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