Schweinehalter in Österreich können aufatmen: ein Verbot von Vollspaltenböden ist vorerst vom Tisch. Ein entsprechender Fristsetzungsantrag der Fraktion „JETZT - Liste Pilz“ fand am vergangenen Mittwoch (12.06.2019) im Wiener Nationalrat keine Mehrheit.
Auch zwei weitere Anträge der linkspopulistischen Fraktion - einer für ein Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration und einer zum Verbot, männliche Küken zu töten - scheiterten im Parlament.
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Doch kein Verbot: Tierschützer sind enttäuscht
Tierschützer zeigten sich enttäuscht. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erklärte, die Fraktion „JETZT - Liste Pilz“ sei mit Anträgen für „ausnehmend harmlose Verbesserungen im Tierschutz“ vor allem an der FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) gescheitert.
Dabei sei es nur darum gegangen, dass die Schweine auf weichem Stroh liegen könnten, dass männliche Küken nicht mehr in den Schredder geworfen würden und dass Ferkel nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden dürften.
Konkret hatte die Fraktion gefordert, dass Vollspalten in der österreichischen Schweinehaltung binnen zehn Jahren abgeschafft werden, wie agrarheute berichtete.
Schweinehalter kritisieren Antrag auf Vollspalten-Verbot
Der Verband der Österreichischen Schweinebauern (VÖS) hatte auf den Antrag der Fraktion „JETZT - Liste Pilz“ mit heftiger Kritik reagiert.
Ein Verbot von Vollspaltenböden hätte massive negative Auswirkungen für die Betriebe gehabt und das endgültige Ende der Selbstversorgung mit Schweinefleisch bedeutet, so der Verband.
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