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Schweinefütterung

Schweine mit Luzerne gesund füttern - So geht's

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am Samstag, 05.03.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Ob für die Tier- beziehungsweise Darmgesundheit oder als Beschäftigung: Sauenhalter Thomas Asmussen möchte auf Luzerne im Stall nicht mehr verzichten.

Kaum öffnet sich die Außentür hinter der selbsterdachten Raufe, ist es, als würde der Eisverkäufer am Badestrand seine Luke öffnen: Sofort stehen alle Sauen im Wartestall auf und laufen los. Es wird ein bisschen gedrängelt; eine Traube bildet sich. Jede will die erste Kugel Eis – in diesem Fall den ersten Bissen Luzernesilage – ergattern.

„Hier herrscht zum Glück eine gewisse Rangordnung. Deshalb läuft es einigermaßen gesittet ab, wenn wir neue Luzerne auffüllen“, sagt Thomas Asmussen. Der 49-jährige Landwirt aus Angeln in Schleswig-Holstein hält 150 Sauen im geschlossenen System und remontiert die Herde selbst.

„Wir haben vor gut drei Jahren auf Schweizer Genetik umgestellt“, sagt Thomas Asmussen. Er glaubt für seinen Betrieb, dass die Schweizer Sau den zukünftigen Haltungsbedingungen näher kommt als andere Genetiken.

Tierwohl und Haltung sind wichtige Themen

Asmussen beschäftigt sich intensiv mit möglichen Tierwohlverbesserungen und den neuen Haltungsvorschriften. Luzerne sei ein gutes Raufutter. Sie enthalte aber auch viel Eiweiß. Der Landwirt ergänzt: „Luzerne ist außerdem der biologische Hersteller der Salicylsäure. Diese wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend.“

Damit sei die Luzerne nicht nur ein gutes Beschäftigungsfutter, sondern richtiggehend ein Gesundfutter. Für Thomas Asmussen ist das ein wichtiger Aspekt, denn er kupiert seit gut zehn Jahren keine Schwänze mehr. „Die Tiergesundheit beziehungsweise die Darmgesundheit sind neben der Genetik und der Wasserversorgung in meinen Augen die wichtigsten Faktoren.“ Deshalb legt er sehr viel Wert auf das Futter. „Das Nadelöhr ist die Darmgesundheit. Die müssen wir fördern, damit es mit dem Langschwanz klappen kann.“

Luzerne als Schweinefutter: So macht es der Praktiker

Luzerne und Struktur im Futter für die Sauen

Bei den Sauen setzt Thomas Asmussen deshalb auf Faser und Struktur im Futter, das er komplett zukauft. Für die tragenden Sauen besteht es aus nur leicht gepressten 5-mm-Pellets. Außerdem enthalte das Futter 7 Prozent ausgewogene Rohfaserkomponenten und nicht zu viel Weizen. Er sei in großen Mengen der Darmgesundheit nicht zuträglich.

Das Sauenfutter enthält nur 20 Prozent Weizen und je 15 Prozent Gerste und Roggen. Hinzu kommen unter anderem Gesteinsmehl zur Toxinbindung und für das Gleichgewicht im Darm sowie Huminsäure. Sie regt die Tätigkeit der Darmschleimhaut dazu an, eine Schutzschicht gegen Toxine aufzubauen. So würden insgesamt weniger Toxine in die Blutbahn gelangen.

Um seine Schweine noch artgerechter zu versorgen und das Tierwohl weiter zu verbessern, nutzt der Sauenhalter gutes Raufutter. Der Handel bietet beispielsweise gepresste Raufaserriegel oder Ähnliches an. „Aber reicht das? Bringen sie dem Tier wirklich mehr Wohlbefinden?“ Thomas Asmussen hat sich bewusst für Heu oder Silage in der Raufe als Beschäftigungsfutter entschieden. Er wollte es gerne selbst anbauen, da auch die Biosicherheit für ihn eine Rolle spielt. Nach den Gesprächen mit seinen süddeutschen Kollegen fiel seine Wahl auf Luzerne anstelle von Gras.

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