Nachdem der Landwirt diese Symptome bemerkt hatte, verständigte er sofort seinen Tierarzt. Mittlerweile hatten sämtliche Mittel- und Endmastschweine plötzlich die Futteraufnahme eingestellt. Außerdem seien in einem Endmastabteil zwei plötzliche Todesfälle aufgetreten. Der Hoftierarzt erschien umgehend und stellte zunächst im Rahmen der klinischen Untersuchung ein ungestörtes Allgemeinbefinden der Tiere fest. Ihr Ernährungszustand war gut. Allerdings waren die Bäuche nur wenig oder auch gar nicht gefüllt. Dafür stand überall noch das Futter im Trog und das besonders in der Endmast.
Schweine standen hungrig vor vollen Trögen
Es war Fütterungszeit und es herrschte eine erhebliche Unruhe in den Abteilen. Die Tiere standen hungrig vor den vollen Trögen und rührten das Futter nicht an. Zudem zeigten sie in allen betroffenen Mastabteilen einen bräunlichen, wässrigen Durchfall. Die drei plötzlich verendeten Mastschweine wiesen hochgradige Anzeichen einer Zyanose (Blauverfärbungen der Ohren und der Rüsselscheibe) auf. Beide Tiere erholten sich nicht und verendeten an den folgenden Tagen. An den Tränken bildeten sich Schlangen, was auf einen gesteigerten Durst hindeutete.

Aufgrund dieser Symptome vermutete der Tierarzt eine Beeinträchtigung der Futterakzeptanz. Daraufhin wurde das Flüssigfutter, in dem auch Nebenprodukte aus der Lebensmittelherstellung einegesetzt werden, im Labor unter die Lupe genommen. Gleichzeitig wurde beim Lieferanten umgehend die Deklaration des Nebenprodukts eingefordert. Dabei stellte sich heraus, dass der Tankwagen versehentlich mit Kartoffelfruchtwasser befüllt worden war, das nicht als Viehfutter bestimmt war.
Diagnose: Futter enthielt zu viel Kalium
Die Laborergebnisse brachten dann die Ursache für das Geschehen an den Tag: Die Flüssigfutterprobe aus dem Trog (Endmast) wies einen auffällig hohen Kaliumgehalt von 4,18 Prozent (bezogen auf 88 Prozent Trockensubstanz) auf. Auch im Blut der Tiere ließ sich ein erhöhter Kaliumgehalt nachweisen.
Die Diagnose war eindeutig: Alle vorliegenden Befunde deuteten auf eine Überversorgung der Tiere mit Kalium hin. Bei ausreichender Trinkwasserversorgung können Schweine bis zum zehnfachen des Bedarfs tolerieren. Im vorliegenden Fall wurde der 21-fache Wert des Bedarfs im untersuchten Endmastfutter überschritten.
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