Wohliges Schmatzen erfüllt den Raum. In der Luft liegt ein leicht säuerlicher, nicht unangenehmer Geruch. Die Mastschweine stehen Seite an Seite am Trog und machen sich über die warme Futtersuppe her. Es ist Fütterungszeit im Maststall von Christoph Benckiser und seine Tiere wissen das sehr schmackhafte und homogene Futter zu schätzen.
Ein wesentlicher Grund hierfür: Ein Teil der Rationskomponenten wurde zuvor fermentiert. Vor fünf Jahren hat der Schweinehalter aus dem unterfränkischen Maßbach die Flüssigfütterung seiner Mastschweine um eine Fermentierungsanlage erweitert.
Stickstoff- und phosphorreduziert füttern dank Fermentation
„Wir praktizieren damit eine sehr stark nährstoff-, sprich stickstoff- und phosphorreduzierte Fütterung. Die Fermentation bietet uns hierfür eine wichtige Grundlage, denn dadurch werden die Nährstoffe besser aufgeschlossen, was auch die Verdaulichkeit für die Tiere verbessert und die Nährstoffausscheidungen verringert“, sagt Christoph Benckiser.
Auch der Energiegehalt der Rationen liegt am unteren Limit, wobei die Mastschweine praktisch ad libitum bis zu 16 Mahlzeiten am Tag bekommen, aufgeteilt in vier Fütterungsblöcke. „Wir müssen unsere Tiere, die ein sehr hohes Wachstumspotenzial haben, etwas bremsen, sonst steigen die Verluste und auch der Fettanteil im Schlachtkörper nimmt zu“, sagt der junge Landwirt.
Fermentation des Mastfutters lohnt sich
Nach mittlerweile rund fünf Jahren Erfahrung mit der Fermentierung kann er konstatieren, dass die Entscheidung richtig war. Er spart dank der Fermentierung mindestens 3 Euro pro Mastschwein. Als entscheidend für den wirtschaftlichen Vorteil der Fermentation sieht Christoph Benckiser die verbesserten biologischen Leistungen seiner Mastschweine.
So seien die Masttageszunahmen von früher 930 g auf heute 980 g gestiegen. Die Umtriebe hätten sich von 3,25 auf 3,45 im Jahr erhöht und auch die Verluste seien im Zuge der Fermentation von 1,6 auf 1,2 Prozent gesunken. „Nicht zu vergessen ist die effektivere Futterverwertung aufgrund des besseren Nährstoffaufschlusses infolge der Fermentation. "Brauchten wir vorher 2,75 kg Futter pro Kilogramm Zuwachs, sind es heute nur noch 2,6 kg“, betont der Mäster.
Familie Benckiser hat mit der Futterfermentation einen Weg gefunden, den Betrieb dank besserer Tierleistungen und geringerer Futterkosten zukunftsfähig aufzustellen. Nicht zu vergessen ist die effektivere Nutzung eigener Eiweißfuttermittel wie Rapsextraktionsschrot.
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