Gröberes Futter wirkt der Salmonellenproblematik entgegen und positiv in Hinblick auf die Magen-Darmgesundheit. Studien zeigen auch, dass die Verdaulichkeiten und Zunahmen durch gröberes Futter nicht so stark reduziert werden, wie vielfach befürchtet wird.
Feines versus grobes Futter
In einem Versuch der TiHo Hannover wurden ein feines und ein grobes Futter hinsichtlich ihrer Leistungen verglichen. Die Anteile der verschiedenen Partikelgrößen lagen im feinen Futter bei ca. 65 % < 1 mm, 30 % 1 - 2 mm und 5 % > 2 mm. Beim groben Futter lagen diese Anteile bei 50 %, 21 % und 28 %. Hinsichtlich der täglichen Zunahmen stellte sich eine schwache Überlegenheit des grob geschroteten Futters heraus. Die Futterverwertung wurde durch die Vermahlungsunterschiede nicht beeinflusst. In einem etwas länger zurückliegenden Versuch auf Haus Düsse zeigten sich ähnliche Ergebnisse.
Fazit: In der Ferkelfütterung können die Aussagen, die für Mastrationen gemacht wurden, übernommen werden.
Futter selbst vermahlen
Während in der Mischfutterindustrie der Vermahlungsgrad von Futtermittel aus arbeitstechnischen Gründen in erster Linie über die Drehzahl der Mühle geregelt wird, kann dies in der betriebseigenen Mahl- und Mischanlage besser über den Sieblochdurchmesser reguliert werden.
Mühle regelmäßig warten
Entscheidend ist aber auch hier die Funktionstüchtigkeit der Mühle. Gerade defekte Lochsiebe oder abgenutzte Hammer oder Schlagleisten beeinflussen den Vermahlungsgrad ganz erheblich. So zeigte sich in einem Versuch in Grub, dass durch den Einsatz von neuen Schlaghämmern bei gleichen Lochsieben ein deutlich gröberes Futter erzeugt werden konnte.
Abgenutzte Schlagwerkzeuge erneuern
Durch den längeren Verbleib des Getreides in der Mühle bei abgenutzten Schlagwerkzeugen wurde nicht nur der Staubanteil im fertigen Futter stark erhöht, sondern es resultierten auch längere Laufzeiten der Schrotmühle und ein deutlich wärmeres Futter. Dadurch waren Probleme bei der Lagerung im Silo vorprogrammiert. Hinzu kam ein starker Aufschluss der Rohfaserfraktion im Getreide und damit eine schlechtere „Ballaststoffwirkung“ im Ferkelfutter.
Lochsiebe kontrollieren
Spätestens, wenn im fertigen Futtermittel erkennbare Kornstrukturen (halbe, kaum angeschlagene, ganze Körner) zu finden sind, sollten die Lochsiebe ausgewechselt werden. Diese nicht oder nur schlecht verdaulichen Futtermischungen können vermieden werden, wenn die Lochsiebe in regelmäßigen Abständen auf Beschädigungen kontrolliert werden.
Futterstruktur mit Siebkästen überprüfen
Durch zu feine Futterpartikel kann eine starke Staubentwicklung beim Eintrag ins Silo oder im Stall hervorgerufen werden. Optimal ist die Überprüfung des vermahlten Futters mittels kleiner Siebkästen Hiermit können die Fraktionen < 1mm, 1 - 2 mm und > 2 mm näherungsweise ermittelt werden.
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