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Schweinemast: 10 Tipps für echtes Tierwohl

am Donnerstag, 18.09.2014 - 14:41 (Jetzt kommentieren)

Während die Agrarpolitik heftig über Tierwohl diskutiert, sind Schweinehalter schon längst aktiv.
agrarheute.com gibt Ihnen 10 Tipps, wie sich Mastschweine in modernen Ställen wirklich wohl fühlen.

Die Haltung in Großgruppen hat Vorteile: Der Platz pro Tier bleibt zwar gleich wie in Kleingruppen, aber der Raum für die Bewegung jedes einzelnen Schweines ist größer. So können die Tiere von selbst die Bucht strukturieren. In der Regel liegen die Schweine im Raum außen an den Wänden und sie bewegen sich in der Mitte des Raumes. Kostengünstig ist die Anschaffung verschiedener Beschäftigungsmaterialien und Liegemöglichkeiten, weil das nur einmal für die ganze Gruppe erfolgt.

2. Für frische Luft sorgen

Das Stallklima ist von der Versorgung mit ausreichend Frischluft abhängig. Ohne dass es zieht, kann man genügend frische Luft über die Lüftungsklappen zur Verfügung stellen. Zur Verbesserung der Luft im Stall kann ein automatisches Filterverfahren beitragen. Vorgeschrieben sind Kühlmöglichkeiten im Sommer. Das kann durch Wasservernebelungsanlagen erfolgen. Damit lassen sich Staub und Schadstoffe in der Luft verringern.

3. Bodenkomfort gewährleisten

Nach AFP-Förderungen müssen bei bis zu 40 Prozent des Stallbodens die Schlitzanteile verringert sein. Eine Lösung sind Kunststoff-Elemente. Die sollen leicht zu reinigen und robust sein. Erhöhte Stege verhindern das Rutschen der Schweine. Ein Teil des Bodens sollte mit konventionellem Betonspaltenboden ausgelegt sein, um den regelmäßigen Abrieb der Klauen zu gewährleisten.

4. Einstreubereich schaffen

Ein Einstreubereich bietet Platz für das spielen und suhlen und bietet auch einen gemütlichen Liegeplatz für die Schweine. Man kann regelmäßig kleine Mengen an Sonnenblumenkernhülsen einstreuen. Dabei ist zu beachten, dass das Einstreumaterial nicht die Güllekanäle verstopft.

5. Ausreichend Tränken montieren

Mastschweine trinken täglich bis zu 10 Liter Wasser. Daher ist es wichtig, ausreichend viele Tränken im Stall zu verteilen. Es bieten sich beispielweise Tränken mit mehreren Nippeln an - eine sogenannte Tränkebar mit je zwölf Nippeln.

6. Spielmaterial und Lecksteine anbieten

Die Schweine mögen gerne Salz- und Minerallecksteine. Auch bewegliche Materialien wie Bälle, Bürsten und Ketten beschäftigen die Tiere. Damit kann man in der Gruppe die Aggressivität der Tiere verringern.   

7. Raufuttergabe einplanen

Raufutter beschäftigt die Schweine. So dient es auch als eine Vorbeugemaßnahme gegen Schwanzbeißen. Eine kostengünstige Lösung sind Raufen aus Edelstahl. Sie lassen sich frei aufgehängen und sind durch deren Bewegung lange Zeit für die Schweine interessant. Die Höhe der Raufe lässt sich dem Alter und der Größe der Tiere anpassen. Aus hygienischen Gründen sollte man Heu dem Stroh vorziehen. Schweine fressen bis zu etwa 90 Prozent des Heus, daher gelangt kaum etwas davon in die Gülle.

8. Schweinedusche installieren

Zum Abkühlen oder einfach zum Spielen dient eine Schweinedusche. Ein Dusche-System mit Sensor können die Schweine eigenständig auslösen. Die sollte allerdings nicht ständig passieren, damit die Schweine ihren Stall nicht fluten.

9. Scheuerbalken montieren

Als Scheuerbalken bietet sich ein einfacher Holzstamm an. Die Schweine nagen sehr gerne am Holz, vor allem, wenn noch die Rinde drauf ist. Ein Stück Holz hält etwa einen Durchgang.

10. Eine Badestelle einbauen

Eine Badestelle beschäftigt die Schweine und befriedigt deren Neugier. Dafür kann man eine Wanne in den Spaltenboden einlassen und mit Wasser füllen. Die Füllung kann mit einem unterirdisch verlegten Schlauch erfolgen. Dies wird mit einer Zeitschaltuhr geregelt. Die Schweine baden, spielen und suhlen sich sehr gerne in dieser Wanne. Aus hygienischen Gründen sollte man das Wasser regelmäßig ablassen.

Schweinemast: 10 Tipps für mehr Tierwohl im Stall

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