Eine roggenbetonte Fütterung, die auch Anteile von Raps enthält, kann dazu beitragen die jährliche CO2-Emission in der Schweinemast um mehr als 20 Prozent zu senken. Das ist das zentrale Ergebnis des Forschungsvorhabens des „6-R Konzepts“. Das teilte das Unternehmen KWS Lochow GmbH am vergangenen Mittwoch (06.05.2020) mit, das an dem Projekt als Projektpartner beteiligt war.
Laut KWS verursacht Hybridroggen im Vergleich zu Weizen weniger Treibhausgasemissionen, da er einen geringeren Bedarf an Dünger und Wasser hat. Darüber hinaus verfügt Roggen über eine sehr gute Pflanzengesundheit.
„Wenn alle Schweinemastbetriebe in Deutschland auf ein neues Fütterungskonzept mit Roggen umstellen - und das sind mehr als 18 000 Betriebe mit über 17 Millionen Tieren - könnten dadurch jährlich etwa 6,5 Mio t CO2 in der Landwirtschaft eingespart werden“, erklärte der Bereichsleiter Tierfütterung bei der KWS Lochow GmbH, Dr. Andreas von Felde. Zudem entfielen mit der Verwendung von Roggen lange Transportwege, denn das Futter könne regional erzeugt werden. Heute werde häufig importierter Weizen beigemischt, ebenso wie eingeführte Sojaprodukte als Eiweißlieferant, erklärt der Futterexperte. Das beeinflusse die CO2-Bilanz natürlich negativ. Hybridroggen hingegen könne in ausreichenden Mengen regional angebaut werden und Raps als heimische Eiweißpflanze Soja ersetzen.
6-R-Konzept im Innovationsprogramm des BMEL
Laut KWS wurde das 6-R-Konzept als einziges Schweinefütterungsprojekt im letzten Jahr für das Innovationsprogramm KlimAgrar des Bundeslandwirtschaftsministeriums ausgewählt. In diesem werden 33 Projekte für klimagerechtes Handeln in der Landwirtschaft in den Bereichen Boden, Pflanzenbau und Tierhaltung vernetzt.
Im Rahmen des Forschungsprojektes KlimAgrar soll nun in groß angelegten Fütterungsversuchen mit mehr als 20 000 Tieren verifiziert werden, wie klimagerechtes Handeln über die Effizienz des Roggenanbaus und dessen Wirkung bei der Fütterung auf das Tierwohl gefördert werden kann. „Das enorme CO2-Einsparpotential durch geänderte Fütterungskonzepte zeigt, wie groß die Chance des ressourcenschonenden Anbaus von Hybridroggen an sich ist, sowohl in der Tierernährung als auch aus pflanzenbaulicher Sicht“, erklärte von Felde. Ergebnisse dieser neuen Forschungsarbeit werden im Juni dieses Jahres erwartet.
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